(Verlagstext)
Als Yangchen in politischen Angelegenheiten nach Bin-Er im Erdkönigreich reist, führt eine zufällige Begegnung mit einem Informanten namens Kavik zu einer seltsamen Partnerschaft. Bin-Er ist eine Stadt, die von korrupten Shang-Händlern regiert wird, die sich über den Erdkönig und seine Launen ärgern. Um sich seinem Einfluss zu entziehen, haben die Shang nur eine Lösung im Sinn: eine geheimnisvolle Massenvernichtungswaffe, die ihnen die Macht direkt in die Hand geben würde. Während Yangchen und Kavik versuchen, den Plan der Shangs zu vereiteln, vertieft sich ihre Freundschaft. Aber damit Yangchen ihren Weg als einzigartig mächtiger Avatar gehen kann, muss sie lernen, sich vor allem auf ihre eigene Weisheit zu verlassen
Wieder ein ziemlich cooles Cover. Yangchens Blick ist sehr ausdrucksstark, da bekommt man glatt Gänsehaut.
Nachdem ich im Januar Der Schatten von Kyoshi gelesen hatte, war ich wieder so richtig im Avatarfieber und freute mich darauf, gleich mit Avatar Yangchen weiterzumachen, umso mehr, da diese in dem genannten Kyoshi Band einen kurzen Auftritt hatte und überhaupt immer wieder verehrend erwähnt wurde. Da war meine Neugierde und Vorfreude natürlich groß, endlich ihre Geschichte kennenzulernen.
Team Avatar Widerwillen
Avatar Yangchen. Schon während der Zeit ihres Nachfolgers Kuruk galt sie als Legende, ein Ruf, der über die Jahrzehnte darüber hinaus nur wuchs, sodass sie zu Kyoshis Zeiten schon als eine der größten Avatare aller Zeiten verehrt wurde. Ich war also sehr gespannt darauf zu erfahren, wie die Anfänge dieser legendären Frau waren.
Gleich am Anfang wird bereits ein Unterschied zu den Avataren, die wir schon kennenlernen durften, deutlich: während Kyoshi und auch Aang aufwuchsen, ohne zu wissen, dass sie der Avatar sind und nach dieser Enthüllung sich erst mit dieser Rolle zurechtfinden mussten, weiß Yangchen bereits von klein auf wer sie ist und was für eine Verantwortung sie trägt. Diese frühe Erkenntnis prägt maßgeblich ihren Charakter. Das heißt nicht, dass Yangchens es leichter hat, oder dass sie sofort der perfekte Avatar ist, aber es lässt sie doch deutlich anders denken und agieren, als zum Beispiel Kyoshi. Es hat auch zur Folge, dass Yangchen mit Beginn der Kernhandlung des Buches bereits reifer, entschlossener und gefestigter in ihrem Charakter wirkte, als Kyoshi, deren mangelnde Charakterentwicklung mein Hauptkritikpunkt an Die Schatten von Kyoshi war. Nachdem ich grade Kyoshis rumgeeiere gelesen hatte, fand ich Yangchens Entschlossenheit, Fokussiertheit und Wille so viel einnehmender und angenehmer. Das ist aber auch Geschmackssache bez. liegt vielleicht auch an meinem Alter, dass ich mit einer zumindest im Verhalten reiferen, überlegt handelnden Protagonistin mehr anfangen kann, als mit einem hitzköpfigen Teenager, der noch nicht so recht in die eigene Rolle passen will.
Yangchen konnte mich also schnell für sich einnehmen und auch über die ganze Länge des Buches hinweg überzeugen. Das einzige, was man vielleicht kritisieren könnte ist, dass es ruhig mehr Parts aus ihrer Perspektive hätte geben können. Womit wir bei Kavik werden, der neben Yangchen ebenfalls ein Protagonist darstellt, anders kann mane s nicht nennen, wo es mindestens genauso viele Kapitel aus seiner, wie aus Yangchens Sicht gibt. Auch wenn ich gerne noch mehr von Yangchen erfahren hätte, mochte ich auch Kaviks Perspektive. Er ist ein interessanter Charakter, deutlich ernster als andere Charaktere, die wir vom Wasserstamm kennen, wobei seine Art aber gut nachvollziehbar ist in Angesicht seiner Hintergrundgeschichte. Sehr gut gefallen hat mir auch die (widerwillige) Dynamik zwischen Kavik und Yangchen und das Tempo, in dem sich das Verhältnis der beiden entwickelt. Da ist man nicht gleich nach der ersten Gefahrensituation, die zusammen bewältigt wurde, Best Friends.
Etwas ist faul im Erdkönigreich
Auch die Handlung konnte mich wieder mehr überzeugen, als bei Die Schatten von Kyoshi. Auch hier muss wieder eine Verschwörung aufgedeckt werden und es geht viel um Intrigen, Machtkämpfe und Diplomatie, im Gegensatz zum Kyoshiband wirkt das alles hier aber strukturierter und Team Avatar eierte weniger planlos durch die Gegend, wodurch die ganze Handlung gleich viel mehr Spaß machte. Nur die Auflösung rund um die “Geheimwaffe” war nicht so meins, wobei ich das eher als Geschmackssache verbuchen würde (Ich mochte diese Art von “Waffe” schon in der Serie nicht besonders).
Ansonsten fand ich die Einbindung in den Kanon wieder ganz gut gelungen. Besonders gefreut habe ich mich darüber, mehr über das Alltagsleben der Luftnomaden zu erfahren und hoffe auf noch mehr Einblicke in das Leben der Mönche und Nonnen vor dem hundertjährigen Krieg im Folgeband.
Dieser neue Roman aus dem Avatar Universum konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Ich mochte sowohl Yangchen, als auch Kavik sehr gerne und genoss es, mehr über die Luftnomaden erfahren zu haben. Ich freue mich jetzt schon auf Band zwei!
Leider habe ich bisher noch keine weitere Blogrezension entdecken können. Wenn du das Buch rezensiert hast, lasse gerne einen Kommentar da
Aus dem Avatar Universum ebenfalls von mir rezensiert:
Die Avatar Chroniken:
Kyoshi: #1: Der Aufstieg von Kyoshi | #2 Der Schatten von Kyoshi
Die Avatar Comics:
#1: Das Versprechen || #2: Die Suche