Buchinfo

Heyne || Orig. Luna: New Moon || 1/3 || 512 Seiten
Et.: 12.12.16 || Übersetzer: Friedrich Mader || 978-3-453-31795-6
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(Verlagstext)
Kampf der Fünf Drachen
Die Zukunft: Schon lange ist der Mond den Menschen zu einer zweiten Heimat geworden. Doch auf dem Erdtrabanten geschieht nichts, ohne dass die dort ansässigen, rivalisierenden Wirtschaftsgiganten – die sogenannten Fünf Drachen – davon erfahren. Einer davon ist die Corta Helio Corporation unter dem Vorsitz der Patriarchin Adriana Corta. Als junge Frau musste sich Adriana in der brutalen Mondgesellschaft nach oben kämpfen – und hat sich dabei eine Menge Feinde gemacht. Feinde, die Adriana und ihren Clan nun zu Fall bringen wollen …

Miss Pageturner Rezension Überschrift Coververgleich.

Da das Original UK Cover fast 1 zu 1 dem deutschen entspricht, zeige ich euch hier das US Cover: Beide bedienen sich am typischen Aussehen eines Science Fictions Roman: Dunkles Weltall mit Galaxien, Planeten oder anderen Himmelskörpern im Hintergrund. Mir gefällt das Deutsche zwar ästhetisch sehr gut, aus der Masse sticht es aber nicht heraus. Das US Cover finde ich von den Farben her noch schöner und auch, dass man nicht nur den Mond, sondern auch Mondsiedlungen sieht finde ich toll umgesetzt. Punkt also fürs US Cover.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Meine Meinung zum Buch.
Auch wenn ich sonst eher der Fantasytyp bin, hin und wieder schaue ich auch gerne mal im Sci-Fi Genre vorbei und da kam mir diese Neuerscheinung nur gerade recht =)
 

Game of Thrones in Space

Treffender könnte man den science Fiction Thriller von Ian MCDonald wohl kaum beschreiben und ich bin sicher, dass dieses Buch viele Leser wird begeistern können. Mich leider nicht so denn es ergeben sich für mich leider auch dieselben Probleme die ich schon mit den Stark, Lannister und Co hatte.
 
Aber von Vorne: Wie es sich für ein Science-Fiction-Roman nun mal gehört, spielt Luna nicht auf der Erde. Allzu weit zieht es uns aber nicht, denn die Handlung ist komplett auf dem Mond angesiedelt. (An dieser Stelle möchte ich auf einen Fehler in der Übersetzung auf der ersten Seite hinweisen: Dort ist eine Karte vom Mond abgebildet, die mit „Rückseite des Mond“ betitelt ist. Dort ist aber ebenfalls der Krater Tycho eingezeichnet, der sich bekanntermaßen auf der erdzugewandten Seite des Mondes befindet.
 
Die Ordnung auf dem Mond wird vor allem durch fünf Familien bestimmt, den sogenannten Drachen. Sie bestimmen sowohl gesellschaftlich, als auch wirtschaftlich wo es lang geht. Ein Drache sind die Cortas. Eine Familie, die durch ihren Heliumabbau zum Wirtschaftsriesen geworden sind, unter den anderen Drachen aber als neureiche Aufsteiger gelten. Im Laufe der Handlung begleiten wir mehrere Mitglieder der Corta Familie und verstricken uns dabei immer mehr in ein Gewirr aus Macht, Intrigen und Verrat.
 
Das Tempo der Handlung ist anfangs noch gemächlich. Der Fokus liegt auf den Charakteren: Ihren Motiven, Hintergründen und Ziele. Umso weiter die Handlung fortschreitet umso verzwickter werden die Beziehungen, es tauchen immer mehr Geheimnisse und Intrigen auf. Während Fans von Game of Thrones sicher dieses Spiel von Macht, Sex und Hinterlist amüsant und spannend finden, fand ich es eher langweilig und in die Länge gezogen. Auch die Masse an Charakteren und neuen Vokabeln (Auf dem Mond werden nämlich fröhlich Begriffe aus Brasilien, Korea, Japan und Russland durchgemixt) empfand ich als zu viel. Ohne Personenregister und Glossar wäre ich gar nicht klargekommen.
Zum Ende hin überschlagen sich dann die Ereignisse und es wird richtig spannend, wenn auch mit einem recht ärgerlich offenen Ende.
 
Die von Ian McDonald entworfene Mondgesellschaft fand ich sehr gut gelungen. Jeder Mensch muss für die 4 Grundstoffe bezahlen: Luft, Wasser, Kohlenstoff und Daten. Die Armen schuften also um überhaupt atmen zu können und jeder Luftzug wird berechnet. Ein Modell, dass natürlich nur an einem Ort ohne atembare Atmosphäre wie der des Mondes funktioniert. Auch Details wie der Muskelabbau in der leichteren Schwerkraft wurden nicht vergessen und lassen das Leben auf dem Mond realistisch erscheinen. Man spürt, dass sich der Autor viele Gedanken um seine Mondgeselslchaft gemacht hat, was ein Punkt ist, der mir an diesem Buch sehr gut gefallen hat.
Miss Pageturner Rezension Überschrift Fazit zum Buch.

Fans von Machtintrigen wie Game of Thrones werden mit Luna sicher ihren Spaß haben und sich für die Geschehnisse rund um die Cortas begeistern können. Mein Fall war es aber nicht so, aber das ist in diesem Fall, denke ich, wirklich Geschmackssache.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Andere Meinungen zum Buch.