Buchinfo

Carlsen || Orig. Spin the Dawn || 1/2 || 448 Seiten
Et.: 02.07.20 || Übersetzerin: Barbara Imgrund || 978-3-551-58415-1
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(Verlagstext, aus Spoilergründen gekürzt)
Maia Tamarin träumt davon, die beste Schneiderin des Reiches zu werden. Sie lernt diese Kunst von ihrem Vater und ist sehr begabt, aber als Mädchen ist ihr die Ausübung dieses Berufes untersagt. Als der Kaiser einen Wettbewerb um den Posten des Hofschneiders ausruft, fasst sie einen gewagten Plan: Verkleidet als Junge reist sie unter dem Namen ihres Bruders an den Hof, um für ihren Traum zu kämpfen. Unter den zwölf Schneidern, die sich bewerben, herrscht hohe Konkurrenz, das Leben am Hof ist von Intrigen bestimmt – und keiner darf Maias Geheimnis erfahren, denn dann erwartet sie der Tod.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Coververgleich.

Sieg für das Originalcover. Sicher das deutsche Cover ist auch nicht schlecht, für meinen Geschmack aber zu dunkel und es kann einfach nicht mit der Dynamik des Originals mithalten. In dieses bin ich verliebt. Es strahlt so viel Bewegung aus, dass man den Stoff schon fast rascheln hört und die Liebe für die Details ist großartig. Wer sagt nähen sei langweilig und unaufregend, hat das hier noch nicht gesehen.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Meine Meinung zum Buch.
Als dieses Buch vom Verlag angekündigt wurde, hatte es mich nur mäßig angesprochen und ich hatte auch gar nicht so genau geschaut worum es geht. Doch dann habe ich das Originalcover gesehen, mich verliebt und festgestellt, dass der Klapptext ja auch sehr ansprechend klingt. Und so wanderte Ein Kleid aus Seide und Sternen auf die Leseliste.
 

Mit Nadel und Faden…

Das Buch wird ja als eine Mischung aus Mulan und Project Runaway beschrieben. Ich persönlich finde solche Vergleiche ja in den allermeisten Fällen ziemlich blödsinnig, so auch hier. Zudem bin ich es auch Leid, dass jede asiatisch angehauchte Geschichte, in der sich ein Mädchen als Junge ausgibt, gleich mit Mulan beschrieen wird, auch wenn der ganze Rest der Story überhaupt nichts damit zu tun hat. Ich beschreibe doch auch nicht jedes Buch, in dem jemand stirbt, gleich als Krimi.
 
Na ja soviel zum Marketing, kommen wir zum Wichtigem, dem Buch. Was mich am meisten reizte war der Nähen-Aspekt, da das ein Thema ist, dass ich noch nicht allzu häufig bei Jugendbüchern verarbeitet gesehen habe. In dieser Hinsicht wurde ich auch nicht enttäuscht. Maia ist eine leidenschaftliche Näherin, eine Künstlerin und der Autorin gelingt es ganz wunderbar, diese Liebe zum Handwerk rüber zu bringen. Den Nähwettkampf fand ich daher überaus unterhaltsam. Was man als Leser ebenfalls schnell spürt ist, dass Elizabeth Lim die Liebe zum Detail mit ihrer Protagonistin teilt. Sie nimmt sich Zeit für Kleinigkeiten, lässt ihre Geschichte sich entwickeln, dennoch kann man nicht sagen, dass sie ins Unwesendliche abrutschen würde, wodurch bei mir zu keinem Moment auch nur ein hauch von Langeweile aufkam. Tatsächlich hätte ich dem Wettkampf der Schneider(innen) noch eine ganze Weile weiter verfolgen können.
 

 … gegen Zauber, Geister und Dämonen

Doch die Autorin hat anderes mit uns vor. Ab der Hälfte des Buches, nimmt die Handlung eine völlig neue Richtung, das ist aber keineswegs schlecht. Denn vom Machtstreit am Hof, gehts es nun auf ein Abenteuer. In vielen Punkten bedient sich dieser zweite Teil der Geschichte den typischen Elementen der Heldenreise. Was die ganze Sache interessant macht ist, die gekonnte Verknüpfung von Mythen, Märchen und der “Echten Welt der Protagonistin”.
Ein weiterer Punkt, der mir sehr gut gefallen hat, ist, dass Protagonistin Maia ihr Glück selbst schmiedet, oder vielmehr schneidert. Sie bekommt zwar Hilfe und auch einen Love Interest an die Seite gestellt, es ist und bleibt aber ihre Geschichte und die Love Story ist zwar da und auch präsent, rückt aber nicht zu sehr in den Fokus.
 
 
 
Miss Pageturner Rezension Überschrift Fazit zum Buch.

Mit Ein Kleid aus Seide und Sternen hatte ich sehr viel Spaß. Ich habe besonders die spürbare Liebe zum Schneiderhandwerk und den märchenhaften Charakter des Buches geliebt. Das Buch zeigt, dass es icht immer Schwert und Kampffähigkeiten braucht, um eine selbstbewusste Protagonistin zu bieten, in diesem Fall reichen Nadel und Faden.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Andere Meinungen zum Buch.