

(Verlagstext, Achtung Band 3, Spoilergefahr)
Moskau ist zerstört, seine Bewohner sind Hunger und Kälte preisgegeben. Eine Schuldige ist schnell gefunden: Wasilisa Petrowna, das Mädchen mit den wilden schwarzen Haaren und den smaragdgrünen Augen. Während Wasja sich der Angriffe der Moskowiter erwehren muss, lässt sich der Großfürst in seinem Rachedurst auf die falschen Verbündeten ein und droht, sein Reich geradewegs in den Untergang zu führen. Doch damit nicht genug: Eine uralte Kreatur kehrt nach Moskau zurück und bringt die Welt der magischen Wesen in Gefahr. Um sie und ihre Heimat zu retten, braucht Wasja erneut die Hilfe des Winterdämons Morosko. Aber diesmal kommen die beiden zu spät …


Auch beim Finalband zeige ich euch wieder zuerst das deutsche Cover, dann das originale US Cover und rechts das UK Cover. Mir gefällt weiterhin das deutsche Cover am besten. Ich war schon immer ein Fan des Scherenschnitt Stils und es wurde konsequent, aber trotzdem individuell zum Band passend durchgezogen. Einziger kleiner Wermutstropfen ist, dass die Ornamente auf dem Rücken nicht zusammenpassen. Band eins und zwei passen zusammen, das dritte nicht (Hier bei Bella im 3. Bild zu sehen), da frage ich mich warum? Es war doch klar, dass es eine Trilogie ist. Das Original ist mir immer noch zu altbacken, ich kann gar nicht genau den Finger drauf legen warum, aber irgendwie wirkt es auf mich wie ein Cover der frühen 2000er. Das UK Cover ist da wieder deutlich besser, aber ich finde nicht, dass alle drei Cover der Rehe wirklich zusammenpassen.

(Achtung: Dies ist eine Rezension zu einer Reihenfortsetzung. Ich versuche Spoiler zu Vorgängerbände zu vermeiden, kann aber nicht garantieren, dass es mir immer vollständig gelingt.)
Die Hexe und der Winterzauber ist ein Buch, auf das ich mich 2021 ganz besonders gefreut habe. Fand ich Der Bär und die Nachtigall noch gut, aber nicht überragend, konnte mich Das Mädchen und der Winterkönig komplett überzeugen und so war ich mehr als gespannt, was das Finale der Winternacht Trilogie für mich bereithalten würde.
Rasanter Einstieg
Das Buch setzt nahezu nahtlos dort an, wo sein Vorgänger endete. Große Teile Moskaus sind den Flammen zum Opfergefallen, die Bevölkerung ist entsetzt und sucht einen Schuldigen und Priester Konstantin weiß natürlich genau, wer das sein soll: Wasilisa Petrowna. Wir starten also gleich rasant mit einem wütenden Menschenmob und auch sonst lässt uns Autorin Katherine Arden kaum Zeit, die Ereignisse zu rekapitulieren. Das führt auf der einen Seite dazu, dass man am Anfang erst wieder etwas reinkommen muss, wenn man den Vorgänger nicht direkt davor gelesen hat, auf der anderen Seite geht es gleich spannend los. Dieses Tempo wird auch in der ersten Hälfte des Buches hochgehalten und mündet dann in einen wirklich gelungenen ersten Höhepunkt. Was die zweite Hälfte angeht, komme ich gleich nochmal darauf zu sprechen, jetzt möchte ich euch erst noch erzählen, was mir an Die Hexe und der Winterzauber besonders gut gefallen hat.
Vom Wildfang zur unabhängigen Frau
Da ist an erster Stelle Wasjas Entwicklung zu nennen. Im ersten Band erleben wir sie als ungestümen Wildfang, ein mutiges und tapferes Mädchen. Band zwei lässt das Kind dann zum Teenager werden, inklusive des Dranges zur Entfaltung und der Suche nach dem eigenen Platz in der Welt, aber auch mit viel Übermut, dummen Entscheidungen und eine schwärmerische, etwas albernen Verliebtheit. Nun sind wir bei Band drei und Wasja ist wiederum an ihren Erfahrungen gewachsen. Statt wie zuvor im jugendlichen Übermut, mit dem Kopf durch die Wand rennen zu wollen, ist Wasja nun reifer, vorsichtiger und handelt überlegter. Diese Entwicklung hat mir wirklich sehr gut gefallen, gerade wenn man die Reihe als ganzes betrachtet. Wir erleben hier wie ein aufgewecktes Kind zu einer starken und unabhängigen Frau wird und das in einer Zeit, die alles daran setzt genau diese Unabhängigkeit zu verhindern. Natürlich hat Wasja auch falsche Entscheidungen getroffen, war an manchen Stellen egozentrisch und/oder leichtsinnig, aber wer war das, gerade in den Teenagerjahren nicht? Katherine Arden hat es geschafft Wasja authentisch zu machen und das ist in meinen Augen die eigentliche bewundernswerte Leistung. Nicht eine Powerfrau zu erschaffen, die sich gegen alle und jeden behauptet, sondern eine Frau, die ihren Weg erst finden musste und der man diese Entwicklung und diesem Reifungsprozess auch abnimmt.
Diese Weiterentwicklung ist auch in der Beziehung zwischen Wasja und Morosko zu beobachten. Wasja hat sich von ihrer teeniehaften Schwärmerei verabschieden und damit begegnen sich die Beiden nun mehr auf Augenhöhe. Sehr schön fand ich auch, dass diese Beziehung so ganz ohne Kitsch auskommt. Die Beiden mögen nicht das romantischste Pärchen in der Bücherwelt sein und die Entwicklung der Beziehung mag nicht jedem zusagen, ich empfand diese Beziehung aber gerade deswegen sehr erfrischend, denn nicht jeder Mensch äußerst seine Gefühle in großen Worten oder romantischen Gesten.
Zwei Bücher in einem
Kommen wir zurück zur oben bereits erwähnten zweiten Hälfte des Buches. Eigentlich kann man schon vom zweiten Teil reden, denn die Trennung des ersten und zweiten Handlungsstrangs ist schon ziemlich hart. Tatsächlich fühlt es sich an, als hätte man hier zwei Bücher in einem, wobei eins aber leider deutlich gelitten hat. Dies ist auch mein größter Kritikpunkt, denn die beiden Handlungsstränge fügen sich in meinen Augen nicht sehr harmonisch zusammen. Der Cut nach dem ersten Höhepunkt der Story ist zu streng, die Seiten danach, die den neuen Handlungsstrang erst wieder aufbauen, wirken langatmig und als dann das zweite Finale kommt, fällt dieses überraschend lahm aus. Alles in allem hatte ich bei der zweiten Hälfte oftmals das Gefühl, dass die Handlung künstlich verlängert wurde, ohne jedoch nochmal die Tiefgründigkeit und die Spannung des ersten Handlungsstranges zu erreichen. Da hätte man entweder den zweiten Handlungsstrang streichen sollen, oder diesen besser und detaillierter als vierten Band ausbauen sollen.

Auch wenn in diesem Finale die zweite Hälfte nicht mit der ersten mithalten kann, haben wir hier ein unterhaltsames Finale, in dem vor allen Wasjas Entwicklung und neue Reife glänzt. Alles in allem ein nicht perfekter, aber gelungener Abschluss dieser wunderbaren Reihe, die ich jedem Fan historischer Fantasy (und die die es werden wollen 😉) ans Herz legen kann.




Anetts Bücherwelt
Hallo Sandra,
vielen Dank fürs verlinken und deinen Besuch bei mir!
Ich habe dich auch gleich mal bei mir mit verlinkt!
Liebe Grüße Anett
Bella's Wonderworld
Liebe Sandra,
vielen Dank fürs Verlinken, ich habe deine Rezension auch gleich noch bei mir verlinkt 😉
Mir gefällt übrigens auch das deutsche Cover am besten und ich kann ebensowenig verstehen, warum die Ornamente auf dem Buchrücken nicht so über die drei Teile verteilt wurden, dass sich ein stimmiges Bild ergibt. Naja von vorne betrachtet sind sie auf jeden Fall ein wunderschöner Hingucker.
Ich wünsche dir einen tollen Start ins Wochenende!
Herzliche Grüße
Bella
{Rezension} Die Hexe und der Winterzauber von Katherine Arden ♣ Bellas Wonderworld
Lesedauer: 4 Minuten Moskau wurde durch einen großen Brand zerstört und in der wilden Wasilisa Petrowna ist auch schnell eine Schuldige für die Katastrophe gefunden. Nur knapp dem Scheiterhaufen entkommen, benötigt Wasja noch einmal die Hilfe des Winterkönigs Morosko, denn das Reich wird erneut von dem mächtigen Bären bedroht und zudem droht dem Großfürsten ein Krieg gegen eine Übermacht, der ohne die Unterstützung der magischen Geister Rus‘ nicht zu gewinnen scheint…Winterzeit ist die perfekte Jahreszeit für Märchen und Katherine Ardens fulminanten Abschlussband ihrer bezaubernden Winternacht-Trilogie, der unter dem Titel »Die Hexe und der Winterzauber« erschienen ist.In ihrer Geschichte verwebt die Autorin gekonnt die Geister und Dämonen aus der russischen Folklore mit spannenden Fantasyelementen und einem emanzipierten Mädchen bzw. jungen Frau zu einem modernen und zeitlosen Werk mit betörender Magie.Der Handlungsfaden in diesem finalen Band wird direkt bei den Ereignissen aus »Das Mädchen und der Winterkönig« aufgenommen und in zügigem Tempo weitergesponnen, sodass zu keiner Zeit Langeweile aufkommt. Besonders gut gefallen hat mir die Dichte an mystischen Wesen aus den russischen Sagen und Legenden.Polunochnitsa ist eine der magischen Gestalten, die über das Reich Mitternacht herrscht, welches durch seine Beschaffenheit und Möglichkeit zur schnellen Reise für eine fesselnde Dynamik sorgt.
Neben den üblichen Verdächtigen, wie dem Winterkönig Morosko, seinem Bruder, dem Bären und einigen Hausgeistern hat auch noch ein kleiner Pilzgeist, den Wasja liebevoll Ded Grib nennt, mehrere kleine Auftritte. Meine Begeisterung ob der detaillierten und herzlichen Ausschmückung der Geschichte mit diesen magischen Wesen kann ich kaum im Zaum halten.Die Handlung kann mit Emotionen, unerwarteten Wendungen, dramaturgischen Entwicklungen, die ans Herz gehen und einem fesselnden Spannungsbogen überzeugen, sodass man geradezu über die Seiten fliegt und das Ende viel zu schnell naht.Katherine Arden hat mir mit ihrer Winternacht-Trilogie große Freude bereitet und meine Augen zum Strahlen gebracht. Für Märchenliebhaberinnen und Märchenliebhaber mit einem Herz für Fantasy genau die richtige Lektüre! Ein furioses Finale der zauberhaften Winternacht-Trilogie. Absolut lesenswert!*WERBUNG* Titel: Die Hexe und der Winterzauber Originaltitel: The Winter of the Witch Reihe: Winternacht Trilogie (Band 3 von 3) Autorin: Katherine Arden Übersetzer: Michael Pfingstl Genre: Fantasy, Märchen Verlag: Heyne Verlag ISBN-13: 978-3453321595 Format: Klappbroschur Seitenanzahl: 528 Seiten Preis: 16,99 € Erschienen: 9. November 2021bei amazon bestellen 1. 2019 Der Bär und die Nachtigall 2017 The Bear and the Nightingale 2. 2020 Das Mädchen und der Winterkönig 2017 The Girl in the Tower 3. 2021 Die Hexe und der Winterzauber 2019 The Winter of the WitchKatherine Arden, geboren in Austin, Texas, studierte Französische und Russische Literatur am Middlebury College in Vermont und verbrachte ein Auslandssemester in Moskau. Nach ihrem Abschluss lebte sie in Maui auf Hawaii und in Briançon in Frankreich. Während dieser Zeit nahm sie alle möglichen Jobs an, arbeitete auf einer Farm, unterrichtete , und begann ihren ersten Roman »Der Bär und die Nachtigall« zu schreiben. Zurzeit lebt sie in Vermont.Quelle: Random House
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