Miss Pageturner Buchblog Rezension, Foto des Buches Der Bund der Illusionisten: Flüsternder Sand von Glenda Larke.

Buchinfo

Blanvalet || Orig. Heart of the Mirage|| 1/3 || 608 Seiten
Et.: 12.09.12 || Übersetzerin: Susanne Gerold || 978-3-442-26796-5
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Miss Pageturner Rezension Überschrift Inhalt des Buches.

(Verlagstext)
Als Kind wurde Ligea aus ihrem Geburtsland Kardiastan geraubt und zu einer Agentin des Imperiums ausgebildet. Jetzt soll sie in ihre alte Heimat heimkehren und dort eine Verschwörung gegen das Imperium zerschlagen. Zunächst widmet sie sich dieser Aufgabe mit gewohntem Eifer und großer Loyalität. Bis sie erkennt, wie sehr sie das Volk ihrer Eltern liebt – und dass sie sich zwischen ihrer Erziehung und ihrem Geburtsrecht entscheiden muss. Von Ligeas Entscheidung hängt nicht weniger als das Schicksal zweier Nationen ab …

Miss Pageturner Rezension Überschrift Coververgleich.
Coververgleich zum Buch Der Bund der Illusionisten: Flüsternder Sand. Links das deutsche Cover, rechts das originale Cover.

Beide Cover halten sich farblich an das Wüstensetting indem sie warme Brauntöne verwenden. Beim Original ist noch ein Schwert zu sehen, welches in der Geschichte eine wichtige Rolle spielt, auch wenn das abgebildete Schwert nicht der Beschreibung im Buch entspricht. Insgesamt gefällt mir das Deutsche besser. Die Frau wirkt entschlossen, aber auch geheimnisvoll. Es gefällt mir einfach von der Gesamtkomposition her besser.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Meine Meinung zum Buch
Von der Australierin Glenda Larke habe ich bereits die Inseln des Ruhms Trilogie gelesen, die mir sehr gut gefallen hat (noch so eine Reihe, die dringend ein Re-Read und Rezensionen verdient hat). Daher hatte ich auch recht hohe Erwartungen an diesen Auftakt, die glücklicherweise nicht enttäuscht wurden.
 
 

David gegen Goliath: Kampf gegen das Imperium

Ligea Gayed ist Tyranerin mit Leib und Seele. Sie liebt die Kultur des Imperiums und kämpft voller Überzeugung als Mitglied der intriganten Bruderschaft für dessen Erhalt und Machterweiterung. Dabei spielt es für sie auch keine Rolle, dass sie ursprünglich aus dem Wüstenland Kardistan entstammt. Unerwartet erhält sie jedoch vom Herrscher höchstpersönlich den Auftrag in ihr Geburtsland zurück zu kehren um den dortigen Rebellenführer zu beseitigen und den aufkeimenden Wiedersand niederzuschlagen. Als stolze Dienerin Tyrans macht sich Ligea natürlich mit Feuereifer an die Aufgabe doch schnell muss sie feststellen, dass das Imperium auch Schattenseiten hat und ist sich bald nicht mehr sicher, wer der Feind ist …
 
Wie auch in ihren anderen Büchern schafft es Glenda Larke durch ihren angenehmen und flüssigen Stil eine sehr detailreiche und kreative Welt zu erschaffen. Das Tyranische Imperium (lustiges Wortspiel mit dem Wort Tyrann 😉 ) ist sehr stark an das römische Reich angelehnt. Das fängt bei der Kultur und Mode an, geht über den Aufbau der Legionen und den tributpflichtigen Provinzen, bis hin zu Währung und dem ausgeprägten Sklavenhandel. Durch militärische Macht werden die eroberten Provinzen in Schach gehalten und das Reich dehnt sich immer weiter aus. Diesem Giganten stellt sich die Bevölkerung von Kardistan entgegen. Einem kargen Wüstenland, dessen sture Bevölkerung sich mental nicht von den Eroberern unterkriegen lässt und in dem immer wieder Widerstand und Rebellion brodelt.
Während Tyr ein klares reales Vorbild hat, tobt sich die Autorin in Kardistan reichlich aus. Das fängt bei der geheimnisvollen Zitterödnis an und gipfelt in der Illusion, ein mysteriöser Teil Kardistans, den noch kein imperischer Soldat betreten hat. Ich kann euch leider nicht verraten was so fantasievoll an diesen beiden Orten ist, ohne euch die Spannung zu nehmen, aber lasst euch gesagt sein, gerade die Beschreibungen der Illusion sind eine wahre Freude.
 
Bei einer solch schön ausgearbeiteten Welt finde unverzeihlich, dass man sich bei der deutschen Ausgabe sich dazu entschieden hat die Karte wegzulassen. Ich kann das absolut nicht nachvollziehen, da es die Karte im original ja schon gibt. Warum hat man die nicht übernommen? Ich hasse Fanatsybücher ohne Karte, zumindest, wenn, wie hier viel gereist wird. Man hat ohne sie kaum, bis gar keine Vorstellung von Entfernungen, Maßstab und Lage der Orte zueinander.
 
 

Gelungene Charakterentwicklung

Doch ein Buch, mag das Setting noch so gut sein, ist nichts ohne seine Charaktere. Hier glänzt das Buch vor allem mit seiner Protagonistin, Ligea ist ein sehr vielschichtiger Charakter, der auch Ecken und Kanten hat, denn sie kann sehr stur und hochmütig sein. Sehr gut gefallen hat mir die Entwicklung die sie durchmacht. Am besten fand ich dabei das Tempo, denn es war realistisch. Niemand wirft mal eben all seine Ideale weg, mit denen man aufgewachsen ist. Solche massiven Veränderungen brauchen Zeit und daher fand ich es sehr gut, dass Ligea auch hin und wieder in alte Denkmuster zurückfällt. Das macht die ganze Sache realistischer und nachvollziehbar. Auch ihr Sklave und Freund Brand macht eine schöne Entwicklung durch, wenn auch subtiler. Einige Charaktere wie z.B Pinar, Temmellin oder die anderen Magori blieben mir aber etwas zu blass. Vielleicht bekommen sie in den Folgebänden etwas mehr Tiefe.
 
Die Handlung hält die ein oder andere gelungene Wendung bereit, wenn auch nicht all zu überraschend, wie ich finde. Die wahre Identität von Ligea war mir z.B recht schnell klar. Hier hoffe ich ebenfalls, auf Verbesserung in den Folgebänden, mit mehr überraschenden Wendungen und Plottwists.
Miss Pageturner Rezension Überschrift Fazit zum Buch.

Mir fehlte der letzte Schliff, der Wow-Effekt. Aber davon abgesehen ist dieser Auftakt ein sehr unterhaltsamer Roman mit einer facettenreichen Protagonistin und einer liebevoll ausgearbeiteten Kultur.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Bewertung.
Miss Pageturner Rezension Bewertung Skala: fünf von sechs Punkte.
Miss Pageturner Rezension Überschrift andere Meinungen zum Buch.

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