(Verlagstext)
Während einer Gedenkfeier für ihren verschwundenen Bruder wird Anna schwarz vor Augen, und sie erwacht am Rande einer verlassenen Wüstenstadt. Als alle Versuche scheitern, Kontakt zu ihren Eltern aufzunehmen, sucht sie in der Stadt nach Antworten und stößt auf weitere Ankömmlinge, unter ihnen der junge Nick. Bald entbrennt ein Kampf ums Überleben, sowohl mit ihrer unwirtlichen Umgebung als auch unter den Gestrandeten selbst. Während die Spannungen eskalieren und es sogar zu Toten kommt, findet Anna plötzlich Hinweise auf ihren Bruder – ist es möglich, dass er noch lebt? Als sie der Spur folgen, stoßen Nick und sie auf ein furchtbares Geheimnis, das dieser Ort und seine Bewohner hüten: das dunkle Herz. Und plötzlich geht es um weit mehr als nur um ihr eigenes Schicksal.
Das Cover ist ganz gut gelungen. Es wirkt recht geheimnisvoll, was ja gut zur Geschichte passt. Zwar passen die Bäume eher weniger zu einer Geschichte, die in einer Wüstenstadt spielt, aber zu mindestens vom ästhetischen Standpunkt aus sind sie sehr schön. Alles in allem keine Offenbarung, aber ein ansprechendes Cover.
Ein grandioser Start und die Ernüchterung danach
Viele Geheimnisse halten das Spannungslevel oben
Das Weiterlesen ging auch relativ zügig voran, da sich immer wieder neue Fragen und Geheimnisse auftun, sodass meine Neugierde stets geweckt war. Stück für Stück erfährt man mehr über das dunkle Herz und mir gefiel die Idee, die dahinter steckt sehr. Leider trieb mich Mein Wissensdurst zwar dazu an schnell weiter zu blättern, emotional konnte ich aber nicht so tief in die Geschichte eintauchen, wie ich es mir gewünscht hätte. Der eine Grund mag mein eben schon angesprochen Problem mit dem Schreibstil gewesen sein, der andere Grund lag wohl eher daran, dass man nur recht spärliche Informationen über die Charaktere erhält. Sicherlich handelt es sich hier um in Auftakt und ich brauche auch keine Biografie zu jedem Charakter, aber zu mindestens zu Anna und Nick hätte ich mir ein paar mehr Einblicke in ihre Vergangenheit, Persönlichkeit und Erfahrungen gewünscht, um wirklich eine Bindung zu ihnen zu finden. So fühlte ich mich oft, als ob ich den wirklich gut gelungenen und spannenden Plot nur als teilnahmelosen Beobachter verfolgen würde.
Vom jetzigen Standpunkt aus bin ich mir noch nicht zu 100% sicher ob ich die Reihe weiterlesen möchte. Au der anderen Seite ist Lukas Hainer wirklich sehr gut mit unserer Kritik in der Leserunde umgegangen und nimmt sich fest vor für den Nachfolgeband, an dem er gerade schreibt, daran zu arbeiten. Das finde ich sehr sympathisch und bewundernswert, daher werfe ich vielleicht doch einen Blick in den Nachfolger, man kann ja nie wissen.
Insgesamt ist „Das dunkle Herz“ ein solider, wenn auch nicht überragender Auftakt. Das Buch punktet mit einem spannenden Plot, es fehlt aber ein bisschen die Bindung zu den Charakteren und deren Hintergrund. Für kurzweilige Lesestunde kann man es aber durchaus lesen.