Hallo meine Lieben
Willkommen zu einer weiteren Episode von We love Mythology im Rahmen der Percy Jackson Challenge. Diesmal beleuchten wir eine wenig ruhmreiche, aber dafür umso unterhaltsamere Episode in Heras Mythos:
Hera und Hephaistos oder: Rache ist süß!
Nachdem wir beim letzten mal schon festgestellt haben, dass Hera nicht all zu gut auf die unehlichen Kinder von Zeus zu sprechen ist, möchte man meinen, dass sie ihre eigenen Kinder liebevoll umsorgt.
Tja weit gefehlt.
Hephaistos, der Gott des Feuers, der Vulkane und der Schmiedekunst ist der Sohn von Zeus und Hera. In manchen Überlieferungen hat Hera ihn auch aus sich selbst heraus geborgen, als Rache dafür, dass Zeus Athena aus sich geboren hat, ganz frei nach dem Motto: Was du kannst kann ich schon lange, Ha!
Leider war Hephaistos nicht der Sohn, den Hera sich vorgestellt hatte. Der arme Kerl wurde missgestaltet und mit einem Krummbein geboren. Angewidert und beschämt warf Hera daher den Kleinen im hohen Bogen vom Olymp. Das ist wahre Mutterliebe!
Doch Hephaistos wäre ja kein Gott, wenn er diesen Sturz nicht überleben würde. Die Nymphe Thetis findet ihn, pflegt ihn und fördert sein Talent fürs Schmieden. Doch die brachiale Behandlung seitens seiner Mutter vergisst Hephaistos nicht. Eines Tages fertigt er eine wunderschönen goldenen Thron an und schickt ihn als Geschenk an seine Mutter hinauf zum Olymp.
Diese war überaus erfreut über dieses Geschenk und setzt sich auch prompt hin. Dumm nur, dass Hephaistos eine kleine Falle für seine Mutter ausgeheckt hat. Sobald Hera saß, wurde sie an den Thron gefesselt und war nicht mehr imstande aufzustehen.
Die anderen Götter machten und taten, sogen und zerrten noch Heras Hintern war nicht vom Thron zu lösen. Währenddessen lachte Hephaistos sich ins Fäustchen. Da man auf dem Olymp mit seinem Latein (oder besser Altgriechisch) am Ende war rief man nach Hephaistos. Der jedoch weigerte sich und ganz ehrlich: kann man ihm das nach der Behandlung verübeln?
Dass Heras vier Buchstaben nicht für alle Zeiten an dem Protzthron klebten verdankte sie Dionysos, dem Gott des Weins, der Hephaistos besuchte und ein nettes Trinkgelage mit ihm veranstaltete. Im angetrunkenen Zustand ließ sich der Gott des Feuers dann erweichen und befreite seine Mutter von dem Thron. Als Entschuldigung und aus Dank durfte er fortan wieder auf den Olymp und bekam Aphrodite als Frau, aber das ist eine andere Geschichte…