Miss Pageturner Buchblog Rezension, Foto vom Buch "Von Raben und Krähen" von Britta Teckentrug.

Buchinfo

Jacoby & Stuart || Einzelband || 160 Seiten || Et.: 01.07.21 || 978-3-96428-089-3
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(Verlagstext)
Wussten Sie schon:
> wie sich Raben und Krähen unterscheiden?
> dass ihnen schlechte Eigenschaften von alters her angedichtet wurden?
> dass die Germanen sie als heilige Göttervögel verehrten?
> dass sie im alten Rom als Weissager galten?
> dass Rabenvögel spezielle Warnrufe z. B. für Katzen, für Habichte oder für
Menschen haben?
> dass es 250 verschiedene Krähenrufe gibt?
> dass jede Krähe ihre eigene individuelle Stimme hat und mindestens zwei Dialekte »spricht«?
> dass Rabenvögel durch reine Beobachtung lernen können?
> dass Rabeneltern besonders gute Eltern sind, die ihre Jungen bis zu fünf Jahre bei sich behalten?
> dass Raben Ampelphasen unterscheiden können?
> dass sie Personen wiedererkennen und sich Gesichter merken können?
> dass sie sogar eigene Bestattungsriten haben?
All dies und viel, viel mehr erzählt uns Britta Teckentrup in Wort und Bild in diesem einmalig schönen Buch!

Miss Pageturner Rezension Überschrift Coverbesprechung.

Mir gefällt das Cover. Es ist schlichter, als die restlichen Illustrationen, die im Buch zu finden sind, trotzdem sticht der Rabe deutlich hervor und macht deutlich um welche faszinierende Vögel es in diesem Buch geht. Mir gefällt besonders der Blick des Raben. Er wirkt neugierig und etwas verschmitzt, als hätte er grade etwas Interessantes entdeckt, was sehr passend ist, denn wer Raben und Krähen schon mal eine Weile beobachtet hat wir merken, dass die Vögel sehr oft so schauen. Britta Teckentrup hat also hier schon das Wesen der Tiere gut eingefangen. Lediglich dieser grüne Strich oben irritiert mich etwas, wirkt es auf mich doch wie ein Druckfehler 😅

Miss Pageturner Rezension Überschrift Meine Meinung zum Buch.

Ich liebe Raben und Krähen, das habe ich euch ja schon erzählt, als ich euch bereits im Januar ein Sachbuch zu diesen tollen Vögeln vorgestellt habe. Daher konnte ich auch nicht vorbeigehen, als in meiner Bibliothek dieses Buch entdeckte und nahm es sofort mit.

Die Schwarzschwingen von ihrer besten Seite

Britta Teckentrup ist in erster Linie eine Künstlerin. Sie studierte Kunst und Illustration und arbeitet mittlerweile sie als freischaffende Künstlerin. Warum ich euch das erzähle? Ganz einfach weil in dieser simplen Tatsache sowohl der Ursprung der Stärke, als auch der Schwäche dieses Buches begründet liegt.
Doch fangen wir mit der Stärke an und das sind zweifelsohne die wunderschönen Illustration Teckentrup zu unseren gefiederten Freunde. Mit einer außerordentliche Liebe zum Detail portraitiert sie die verschiedensten Arten der Krähenvögel. Mal in stimmungsvollen, die ganze Seite einnehmenden Portraits, die oft Bezug auf verhalten und Lebensraum der Art nehmen, mal in Übersichten verschiedener Arten auf Doppelseiten bei denen die kleinen, aber feinen Unterschied der verschiedenen Arten (die eben nicht alle einfach nur tiefschwarz sind) gut zur Geltung kommen. Dabei bedient sich Teckentrup einer breiten Farbpalette und lässt das Buch, obwohl die meisten Illustrationen eher dunkel gehalten sind, sehr lebendig und abwechslungsreich erscheinen.

Kein Sachbuch

Bei aller Liebe zur Gestaltung des Buches muss ich aber auch leider sagen, dass es mich inhaltlich nicht überzeugen konnte. Angespornt vom Klapptext dachte ich, dass wir viele interessante Dinge über die Schwarzschwingen erfahren, doch tatsächlich listet ebenjener Klapptext schon sämtliches wissenswerte auf, dass im Buch auch erwähnt, aber nicht vertieft wird, sodass das Lesen vom Klapptext einen schon die wissenswertesten Fakten liefert.
zwar nimmt das Buch einige Arten der Corvus Vogelfamilien näher in den Blick und stellt sie in einem Kurzportrait vor, jedoch wird wenig auf jeweilige Eigenheiten der einzelnen Arten eingegangen. Stadtessen wird immer wieder das Brutverhalten, die Paarung oder das grundsätzliche Verhalten genannt. Da diese Dinge aber bei allen Krähenarten relativ ähnlich ist, lesen sich diese Potrait zunehmen langweiliger, da sie im Grunde immer dasselbe enthalten. Was denn tun wirklich zum Beispiel eine Nebelkrähe von einer Saatkrähe unterscheiden findet kaum Beachtung, dabei wäre das doch das interessante gewesen.

Auch sonst sind die Texte alle sehr oberflächlich. Hin und wieder wird einer der „Funfacts“ vom Klapptext eingestreut, aber nie wirklich erklärt oder vertieft, sodass man im Endeffekt nur wenig von diesen faszinierenden Vögel erfährt. Was ich wiederum sehr schön fand, war die Sammlung mit Gedichten zu den Vögeln, aber auch hier hätte man mehr draus machen können. Letztendlich ist das Buch eben doch eher ein Bildband, als ein Sachbuch und hätte auch besser als solches benannt und vermarktet werden sollen.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Fazit zum Buch.

Wer sich noch nie mit Raben und Krähen auseinandergesetzt hat, wird sicher glücklicher als ich mit diesem Buch werden. Für Rabenfans ist es aber lediglich ein sehr schöner Bildband. Wenn man das sucht, greift gerne zu, wer sich jedoch intensiver mit den Tieren beschäftigen und mehr über sie lernen möchte, greift lieber zu anderer Lektüre.

Überschrift: Bewertung
Miss Pageturner Rezension Bewertung Skala: drei von sechs Punkte.
Miss Pageturner Rezension Überschrift Andere Meinungen zum Buch.

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