Buchinfo

Harper Collins || Orig. Three Days in April || Einzelband || 352 Seiten
Et.: 10.04.17 || Übersetzerin: Kerstin Fricke || 978-3-95967-082-1
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(Verlagstext)
Ein Virus löscht eine ganze Stadt aus –  doch deine Regierung erzählt dir nicht die Wahrheit …
Ein Video von nur wenigen Sekunden: Entsetzlich zugerichtete Leichen liegen auf den Straßen der Kleinstadt Hagerstown. Sobald das Video im Netz war, wurde es auch wieder gelöscht. Alle Suchanfragen laufen ins Leere, alle Wege in die Stadt sind gesperrt. Einer Gesellschaft, die ganz und gar auf Sicherheit ausgelegt ist, widerfährt etwas Unerklärliches. Und die Regierung schweigt. Die Angst vor dem Ungewissen droht zu Ausschreitungen zwischen den “Unveränderten” und den gentechnisch modifizierten Eliten zu führen. Anders Jensen und seine Freunde suchen nach Antworten auf die Frage, was wirklich in Hagerstown passiert ist …

Miss Pageturner Rezension Überschrift Coververgleich.

Vom Optischen her gefällt mir das deutsche besser. Die unschuldig aussehende Reihenhaussiedlung und mittendrin die bedrohlich aufragende Schrift. Das hat was. Beim Original gefällt es mir wie der Totenkopf mit dem Thema DNA und Erbgut spielt, klasse Umsetzung. Allerdings fehlt mir hier der Wow Moment. Noch eine Anmerkung zur deutschen Buchgestaltung: Das Foto der Reihenhaussiedlung wurde ja eingefärbt. Auf der Rückseite ist jedoch rechts neben dem Klapptext ein großer Streifen uneingefärbt geblieben. Dort ist das blanke Foto zu sehen. (sieht nicht so aus, als ob das so sein sollte)

Miss Pageturner Rezension Überschrift Meine Meinung zum Buch.
Als ich Hagerstown entdeckte rechnete ich mit einem apokalyptischen Thriller. Genpflege Endzeitstimmung und Auseinandersetzungen mit der Regierung, doch schon beim lesen der ersten 50 Seiten wurde klar: Hagerstown spielt nach ganz anderen Regeln. Was nicht schlimm ist, denn ich bekam einen sozialkritischen, mit Witz versehenden und spannenden Sci-Fi Triller der mich positiv überraschte.
 

Zwischen Cyborgs und Killerviren

Amerika in der Zukunft. Den Wissenschaftlern sind bedeutende Fortschritte in der Genetik gelungen und so ist es mittlerweile möglich das Erbgut der Menschen zu verändern. Sei es um sie hübscher, stärker oder schneller zu machen. Hinzu kommen noch allerhand mechanische Gadgets und Implantate, die diejenigen de es sich leisten können zu wahren Cyborgs machen. Zwar sind ein Großteil der Menschen immer noch sogenannte Unveränderte, doch in den Machtetagen hat längst eine Elite von Veränderte Platz genommen.
 
Das diese Konstellation für einiges an Spannung zwischen den beiden Gruppen sorgt, kann sich jeder denken und Edward Ashtons schafft es gekonnt mit diesem Konfliktpotenzial zu spielen. Die Katastrophe die in Hagerstown geschieht ist zwar schrecklich und auch ein wesentlicher Bestandteil der Handlung, aber eigenhändig ist sie nur der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt. Eigentliche erzählt der Roman von dem der Auseinandersetzung der Veränderten und Unveränderten und das auf eine spannende und amüsante Art und Weise. Dabei greift er aber auch die ein oder andere wichtig ethische Frage auf z.B: Bei wie viel Genmanipulation ist ein Mensch noch ein Mensch oder ab wann sind Maschinen intelligenter als wir?
 
Das klingt jetzt vielleicht etwas trocken und ja es wird auch an einigen Stellen gefachsimpelt, dass es dennoch nicht langweilig ist, dafür sorgen der flüssige und leicht verständliche Schreibstil des Autors (selbst die Computer bezogenen Erläuterungen versteht man auch als Laie problemlos), sowie die sehr interessant gestalteten Charaktere.
Es gab zwar ein paar Charaktere die ich nicht mochte aber keinen, wo ich gesagt hätte, dass er langweilig und flach wäre.Einige wie Anders Gary, Inchy und Terry habe ich richtig ins Herz geschlossen. Ich fand sie alle auf ihre Art faszinierend und auch sehr unterhaltsam, denn auch wenn es in erster Linie natürlich ein Thriller ist und auf Spannung setzt, gibt es doch auch viel Humor und witzige Dialoge.
 
Mein kleines Manko: Vielleicht hätte an manchen Stellen das Tempo der Handlung noch etwas angezogen werden können und ein paar Fragen bleiben am Ende offen. Da ich aber schon gelesen habe, dass der Autor einen weiteren Teil schreibt, der 6 Jahre später spielt, hoffe ich dass dort die offenen Fragen beantwortet werden.
Miss Pageturner Rezension Überschrift Fazit zum Buch.

Hagertown überzeugt als ein gelungener sozialkritischer Sci-Fi Thriller, der mich vor allem mit seinen vielfältigen Charakteren und einer überraschenden Prise Humor begeistern konnte.

Miss Pageturner Rezension Bewertung Skala: fünf von sechs Punkte.
Miss Pageturner Rezension Überschrift Andere Meinungen zum Buch.