(Inhaltstext)
Als Kind vom Inselvolk der Waidami entführt, ist Captain Jess Morgan zu einem Leben als Pirat gezwungen. Über eine Tätowierung ist er auf magische Weise mit seinem Schiff verbunden und teilt mehr mit der Monsoon Treasure, als nur seine Verletzungen. Doch dem Drang nach Freiheit folgend, will er sich von den Waidami lösen, die dadurch ihre uneingeschränkte Macht über die Karibik in Gefahr sehen. Sie senden eine Spionin aus, die widerwillig als Navigatorin an Bord der Monsoon Treasure geht. Schon bald muss sie erkennen, dass die Männer nicht ihren Vorstellungen von blutrünstigen Piraten entsprechen.
Einzeln betrachtet gefallen mir die einzelnen Elemente des Covers ganz gut, besonders die Karte. Zusammen fehlt aber irgendwie das verbindende Element. Dazu kommt, dass die Auflösung der Bilder für den Druck nicht geeignet ist und es daher verschwommen bez. verpixelt und damit unprofessionell aussieht. Von der Grundidee ist es aber ganz nett.
Historischer Roman trifft auf Fantasy
Captain Jess Morgan: Ein Charakter mit Ecken und Kanten
Selbige gilt auch für Lanea. Auch sie hat ihre Fehler und ich persönlich bin nicht mit jeder ihrer Entscheidungen konform gegangen, aber sie ist gut und schlüssig ausgearbeitet und das ist, was für mich zählt.
Die zweite Hälfte toppt die Erste
Es liegt vor allem an der ersten Hälfte des Buches. Zum einen irritierten mich die sehr schnell erfolgten Perspektivenwechsel. Ich habe nichts gegen viele Perspektiven, wenn sie wesentlich für die Handlung sind, was sie in diesem Fall auch alle waren, aber der Wechsel von der einen zur anderen war mir oft zu abrupt. Manchmal war man nur eine und eine halbe Seite an der Seite eines Charakters, bevor man sprichwörtlich zum nächsten geschleudert wurde. Zum anderen hatte ich manchmal das Gefühl ein bisschen den Fokus aufs Wesentliche, auf die große Haupthandlung zu verlieren. Beide Kritikpunkte besserten sich deutlich in der zweiten Hälfte des Buches, die ich dadurch als spannender, strukturierter empfand.
Das Ende war dann ein gelungener Höhepunkt, der einen neugierig machenden Hinweis auf den zweiten Band gibt, ohne aber ein allzu nervenaufreibender Cliffhanger zu sein.
Die Schiffe der Waidami ist trotz kleinerer zu verschmerzende Mängel ein gelungenes Debüt, dass jede Landratte mit auf ein magisches Piratenabenteuer in die Karibik nimmt.
Vielen Dank an Autorin Clara Chilla für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars