(Verlagstext)
Sie sind groß, gefährlich und vom Aussterben bedroht …
Jamies Traum war es, bei einem Tech Start-up in New York City groß herauszukommen. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: auf eine demütigende Entlassung folgt ein schlecht bezahlter Job als Lieferfahrer inmitten einer Pandemie. Es sieht düster für ihn aus, doch schließlich trifft er beim Ausliefern einer Bestellung einen alten Bekannten wieder. Tom hat dringend eine Stelle in seinem Team zu vergeben: Die Bezahlung ist gut, und Jamie hat Schulden – die Entscheidung ist klar. Doch erneut sieht er sich in seinen Erwartungen getäuscht … Und dieses Mal steht sein Leben auf dem Spiel.
Toms „Tierschutzorganisation“ ist nicht das, was sie zu sein scheint: Die Tiere, die sie retten will, befinden sich nicht einmal auf der Erde! Zumindest nicht auf unserer. In einer anderen Dimension ist sie tropisch warm und nicht von Menschen bevölkert, sondern von riesenhaften dinosaurierähnlichen Bestien. Die Kaijū mögen die größten und gefährlichsten Tiere ihrer Welt sein – doch sie brauchen Hilfe, um zu überleben.
Toms „Gesellschaft zur Erhaltung der Kaijū-Monster“ wollen ihnen beispringen, andere jedoch wollen Profit aus ihnen schlagen. Wenn sie nicht aufgehalten werden, könnte die Trennung zwischen den Welten fallen – mit verheerenden Folgen.
Deutlicher Sieg für das deutsche Cover, das ist einfach Klasse. Auf das Original hätte ich ehrlich gesagt kaum einen zweiten Blick verschwendet, sagt es doch auch recht wenig über den Inhalt aus und könnte zu jedem x-beliebigen Actionbuch gehören. Beim deutschen Cover weiß man gleich, woran man ist. Ich finde es auch super, dass hier nicht einfach Godzilla kopiert worden ist, sondern in eigenes Kaiju-Monster dargestellt ist und die Sonne in Anspielung auf die japanische Flagge ist auch ein gelungener Kniff.
Auf dieses Buch habe ich mich gefreut, seit ich es letzten Herbst im Cross Cult Programm entdeckt habe und hab es direkt vorbestellt. Ich mein, ein Forschungsteam, dass Godzillas Friends untersucht, das klingt das unterhaltsamer, kurzweiliger Lektüre, was kann da schon schiefgehen? Gut, das dachte ich beim Drachenzoo auch und ihr könnt ja lesen, wie es mir mit Der große Zoo von China ergangen ist. Ob die Kaijus dasselbe Schicksal erleiden mussten, wie die Drachen?
Der beste, schlimmste Job der Welt
Das Buch startet ohne viel Federlesen. Schon auf den ersten Seiten verliert Jamie seinen Job und schon ein paar Seiten weiter sitzt er am Flughafen auf dem Weg in fremde (Kaiju)Gefilde. Das macht den Einsteig in die Geschichte unkompliziert und leicht und schon nach kurzer Zeit steigt der Spannungsbogen, weil man zusammen mit Jamie staunend diese andere Welt und die fremdartigen Kreaturen entdeckt.
Was dann folgt ist erstmal Alltag in der Forschungsstation. Klingt vielleicht erstmal langweilig, aber wir reden hier ja von der Erforschung 30m hoher radioaktiver Riesenviecher in Begleitung von aggressiven Parasiten im Fressrausch. “Erforschen” heißt hier also durchaus mal sich mit Kaiju-Stinkepheromone einzureiben, um nicht gefressen zu werden, oder in einem wahnwitzigen Helikopterflug vor einem Kaiju im Paarungsrausch zu flüchten. An Action mangelt es also nicht, mir haben aber genauso auch die ruhigeren Szenen im Camp sehr gefallen. Der Zusammenhalt im Team ist toll und erinnerte mich an meine Ausgrabungen während des Studiums. Klar völlig anderes Themengebiet und “Gefahrenlevel”, aber dieses “gemeinsam im Feld leben und arbeiten” Gefühl ist dasselbe und hat sehr dazu beigetragen, dass ich mit dem Buch so viel Freude hatte. Ja insgeheim hätte ich sogar Lust dort zu arbeiten. Also “Hallo Gesellschaft zur Erhaltung der Kaijū-Monster, falls es euch doch gibt und ihr das hier lest: Ich kann prima Dinge tragen! Call me.”
Wie ihr sehr hatte ich wirklich meinen Spaß mit dem Buch, da kann ich dann auch locker drüber hinwegsehen, dass die Figuren nicht allzu vielschichtig sind. Es ist halt ein Action/Abenteuerroman, hier geht es um Unterhaltung, nicht um Tiefgründigkeit. Es soll einfach Laune machen, und das tut dieses Buch. Und manchmal ist das auch genau das, was man im stressigen Alltag braucht: Ein Buch zum Abschalten in dem riesenhafte Echsenmonster sich aus Versehen auf Raum-Zeit-Risse setzten, Upps.
Mein einziger Kritikpunkt am Buch ist, dass die Story doch sehr geradlinig ist. Wie gesagt, es braucht für mich hier gar nicht großartig irgendwelche tiefgreifende, den Sinn des Universum hinterfragende Gesellschaftskritik, aber den ein oder anderen Plottwist, der noch etwas mehr Schwung und Unvorhersehbarkeit ind ie Handlung gebracht hätte, hätte gerade dem finalen Showdown noch gutgetan.
Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaijū-Monster ist großartige Unterhaltung für Zwischendurch. Ein Buch, das einem nicht viel abverlangt, sondern einfach nur Spaß macht. Noch ein bisschen mehr Pepp, grade beim Finale und ich wäre restlos begeistert gewesen.
► Fischpott
► Der Beutelwolf
► Faanielibri: 4/5
► Rezensionsnerdista