Buchinfo

Thienemann || Einzelband || 240 Seiten 
Et.: 17.10.19 (aktuellste Ausgabe) 1989 (Erstausgabe) ||  978-3-522-18520-2
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(Verlagstext)
Silvester. Der geheime Zauberrat Beelzebub Irrwitzer und seine Tante, die Geldhexe Tyrannja Vamperl, haben ein Problem: Sie haben ihr Jahressoll an bösen Taten noch lange nicht erfüllt, und es ist im wahrsten Sinne des Wortes fünf vor zwölf! Nur ein besonders gemeiner Plan kann ihnen jetzt noch helfen, den Rückstand aufzuholen …

Zum Cover gibt es nicht viel zu sagen. Es sind Mauritius und Jakob zu sehen und das vorherrschende grün passt wunderbar zur Vorstellung eines Zaubertrankes, wie es der Wunschpunsch ist. Ergänzt wird das Buch aber auch noch von vielen wunderschönen Illustrationen. Besonders Irrwitzer und Tyrannja sind lustig anzuschauen. Und ein Geheimtipp: Achtet mal auf das Büchernörgele, vielleicht kommt euch das Gesicht ja bekannt vor (Kleiner Tipp: Es gab da diesen bekannten Buchkritiker)

Miss Pageturner Rezension Überschrift Meine Meinung zum Buch.
Michael Ende bringt seither Kinder wie Erwachsene mit seinen Kinderbüchern, die mittlerweile ohne Frage als Klassiker bezeichnet werden dürfen, zum Lachen, Staunen und Mitfiebern. Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch bildet da keine Ausnahme. Zwar ist dieses Buch weder so episch wie “Die unendliche Geschichte”, noch so mysteriös wie “Momo”, aber mit seiner  überaus witzigen und zwischen den Zeilen auch tiefgründige Geschichte um Freundschaft und den Kampf gegen das Böse, ist es ein echter Lesegenuss.
 
 

Ein Rabe, ein Kater und ein Wettrennen gegen die Zeit

In dem Buch begegnen wir nur vier Charaktere, die die Handlung tragen. Klar ist, bei so wenigen Charakteren müssen die vorhandenen sehr überzeugend sein und das sind sie.
Zunächst hatten wir natürlich den geheimen Zauberrat Beelzebub Irrwitzer und seine teuflische Tante Tyrannja Vamperl. Beide stehen vor dem Dilemma ihr jährliches Soll an böse Taten nicht erfüllt zu haben. Um der höllischen Strafe zu entgehen, gibt es nur noch eine Rettung: Der Wünsche erfüllende satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch.
Obwohl die Beiden die Bösen in dem Buch sind, fiel es mir schwer, sie nicht ins Herz zu schließen. Mit ihrer verschrobenen und schrulligen Art und den ständigen Kabbelein und Wortgefechten (die beiden können sich nämlich auf den Tod nicht ausstehen) sorgen sie immer wieder für ulkige Momente.
 
Auf der anderen Seite gibt es natürlich noch unsere Helden. Den Kater Maurizio de Mauro und den Raben Jakob Kräkele. Die beiden wurden vom Rat der Tiere als Spione entsannt um das Unheil zu untersuchen. Und die beiden sind eigentlich so gar nicht aus dem Stoff, aus dem Helden sind. Maurizio ist ein kleiner dicker Kater, der lieber den ganzen Tag fressen, schlafen und seine Liedchen trällern würde und nur sein enormes Ehrgefühl als Kater vom ritterlichen Geschlecht treibt ihn an, dem Raben zu helfen. Dieser wiederum ist ein etwas unflätiger Landstreicher und ein chronischer Pessimist. Diese beiden Tiere sind so liebevoll und herzlich beschrieben, dass man sie auf Anhieb mögen muss. Und gerade Jakobs Schimpftiraden oder Maurizios prunkvolles Gehabe sorgen immer wieder für Gelächter seitens des Lesers.
 
 

Wortgewandtheit und Wortwitz, die ihresgleichen suchen

Die Handlung selbst ist jetzt nicht allzu verschlungen und auch recht schnell vorhersehbar, aber in diesem Fall ist es nicht so wichtig. Der Weg ist das Ziel. Das ist wie bei einem Disneyfilm. Man weiß, dass es ein Happy End geben wird, weil es eben Disney ist, aber der Reiz besteht darin, die Helden bis dahin zu begleiten. Ein Clou des Buches ist jedoch, dass die Kapitel nach den Uhrzeiten benannt wurden und wenn man gemütlich liest, soll es wohl sogar möglich sein den Roman in “Echtzeit” zu lesen.
 
Was mich allerdings an diesem Roman so richtig begeistert, ist Endes Schreibstil. Dieser Mann war ein Genie, wenn es um die Schaffung neuer irrwitziger Namen und Bezeichnungen geht. Das fängt ja schon bei den Namen der Zauberer und beim Titel an. Über die Länge des Buches sind auch immer wieder die gereimten Anweisungen für den Wunschpunsch zu lesen und auch die Wünsche selbst müssen im Reimform sein. Oder ein andermal erinnert sich Beelzebub an Sprüche aus seiner Kindheit im Kindergarten für böse Zauberer.
Ich hatte immer ein breites Grinsen im Gesicht wenn dann Sprüche kamen wie:
 
Ich bin ein kleines Monsterschwein
und stinke vor mich hin.
Ich will stets grimm und grausig sein,
bis ich ein großes bin.
(Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch, Michael Ende, Thielemann S. 172)
 
Hin und wieder finden sich auch Anspielungen, die nur Erwachsene verstehen. Zum Beispiel eine Magische Flüssigkeit die einen in eine andere Dimension versetzt: Luzifers Salto Dimensionale oder eben kurz LSD. Auch zum Nachdenken regt das Buch an, werden doch Themen wie Umweltverschmutzung, Ausbeutung der Armen, und der schlechte Umgang von Menschen mit Tieren angesprochen.
Miss Pageturner Rezension Überschrift Fazit zum Buch.

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch ist ein Buch, das sowohl Kinder, als auch Erwachsene mit seiner Komik begeistern kann. Dabei regt es durchaus auch zum Nachdenken an indem aktuelle Probleme der Welt angesprochen werden.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Andere Meinungen zum Buch.