Buchinfo

Carlsen || Orig. Carpe Diem || Einzelband || 378 Seiten
Et.: 24.01.08 || Übersetzerin: Martina Tichy || 978-3-551-31605-9
Hinweis: Die Print Ausgabe, sowohl die normale, als auch die Sonderausgabe auf dem Foto, sind nur noch gebraucht/als Restposten erhältlich
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(Verlagstext)
Vassar weiß genau, was sie will: erst den besten Schulabschluss, dann auf eine Eliteuniversität, dann Hochzeit mit einem Chirurgen (wahlweise Richter). Warum soll sie also ausgerechnet jetzt zu ihrer verrückten Großmutter nach Südostasien? Widerwillig packt Vassar zehn (!) Koffer und reist in den Dschungel. Dort merkt sie schnell, dass aufblasbare Toilettensitze bei Familiengeheimnisse nicht weiterhelfen – und schon gar nicht, wenn man sich unsterblich verliebt.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Coververgleich.

Hier haben wir zuerst das deutsche Cover der HC und TB Ausgabe, dann das Cover der Sonderausgabe, die ich habe und rechts das Original. Mir gefällt meine Sonderausgabe am besten, man merkt das da zwischen den Covern ganze fünf Jahre liegen, es wirkt einfach viel frischer und moderner (und ich amüsiere mich mehr über den abgebildeten aufblasbaren Toilettensitz, als das Klopapier). Das Original hingegen gefällt mir gar nicht, denn es passt mit dieser melancholischen Stimmung so gar nicht zu diesem lockerem und witzigem Buch und zum Inhalt passt es auch überhaupt nicht.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Meine Meinung zum Buch.
Dieses Buch habe ich in den Sommerferien am Strand gelesen und das hat super gepasst, denn Carpe Diem ist so richtige Urlaubslektüre.
 

Abgedrehte Charaktere und aberwitzige Situationen

Gleich wenn man mit dem Buch startet, wird eins deutlich: Diese Protagonistin ist eine Nummer für sich. Noch nie hatte ich ein so übergroßes Beispiel an Planungswut wie Vassar, vor Augen. Gleich zu Beginn des Buches, erlebt man das allabendliche Ritual der Familie Spore: Die “Besinnungsstunde” in der Vassa ihre großen Lebensziele formuliert und man sieht auch gleich vorher Vassar ihren Kontrollzwang hat: den lieben Eltern, wer sonst benennt seine Tochter nach eine Elite Universität (Vassar College). So vollkommen auf Leistung getrimmt, fällt es ihr schwer überhaupt etwas anderes als ihren großen Lebensplan wahrzunehmen. Als ihre Großmutter sie dann kurzerhand nach Südostasien “entführt” gerät ihre wunderschön ausgearbeitete Planung jedoch kräftig ins Wanken. 
 
Die Handlung baut auf dieser seltsamen Protagonistin und vor allem auf die allerhand aberwitzigen Situationen in die sie gerät auf. Sei es der Umgang mit ihrer eigenwilligen Großmutter, verschiedensten Toiletten Debakel oder eine Verfolgungsjagd in Kambodscha. Immer wieder muss man lachen und dabei gleichzeitig den Kopf schüttelt über Vassars Hilflosigkeit. 
Das komplette Gegenteil dazu bildet Vassars Großmutter die lebensfroh, spontan und schon ein wenig verrückt ist. Der dritte im Bunde ist Hanks der asiatische Cowboy mit aufgeklebten  Koteletten und schon bald Eroberer von Vassars Herzen. Auch wenn diese Charaktere einem oft lustige Momente bescheren, waren sie mir etwas zu überspitzt. Abgesehen von den offensichtlichen Macken fehlte es ihnen an Tiefe, vor allem Hanks, denn mehr als den netten Cowboy der Vassar gerne neckt, konnte ich nicht erkennen. Schade.

 
 

 Ein Geheimnis, das jeder kennt

Was das große Geheimnis angeht, war ich ziemlich enttäuscht. Ich wusste es bereits nach dem ersten Kapitel. In dem Sinne kam also keine große Spannung auf. Das soll nicht heißen, dass es langweilig war. Vassars Marathon durch Südostasien ist wirklich unterhaltsam, nur ist dieses große Geheimnis, um das so ein Wirbel gemacht wird eben zu leicht zu erraten, wenn man aufmerksam gelesen hat. Zum Ende hin wurde es dann etwas dramatischer und dieser Teil hat mir sehr gut gefallen.
 
Der Schreibstil ist frisch, jugendlich und angenehm zu lesen. Gerade Vassars oft trockene oder zynische Gedanken bringen einem immer wieder zum Schmunzeln.
 
 
Kleine Nebensache:
Carpe Diem ist Latein und heißt wörtlich Pflücke den Tag, im Sinne von Genieße den Tag. Oft wird es mit Nutze den Tag übersetzt, obwohl das eigendlich nicht ganz richtig ist. Der Ausdruck stammt von Horaz aus dem Jahr 23 v.Chr. Er hat damit aber nicht gemeint unbedingt aktiv zu sein und etwas zu unternehmen, sondern einfach den Tag und das Leben zu genießen und bewusst wahrzunehmen.
Miss Pageturner Rezension Überschrift Fazit zum Buch.

Carpe Diem ist ein netter und vor allem lustiger Leckerbissen für zwischendurch. Prima als leichte Lektüre für den Strand, es fehlt aber sonst an Tiefe und das so gepriesene Geheimnis ist sehr offensichtlich.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Andere Meinungen zum Buch.

Anruba: 5/5
Foxy Books: 2/5
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