(Verlagstext)
Als magische Hüterinnen unserer Welt erreichten die W.I.T.C.H. mit ihrer TV-Serie und Comicreihe in den frühen 2000ern ein Millionenpublikum. Alte und neue Fans erfahren hier, wie alles anfing: Mitten in der Unendlichkeit, in der Festung Kandrakar, wohnt das Orakel: die Macht, die das Gleichgewicht im Universum erhält. Dafür ernennt es Wächter, die das große Netz beschützen, welches die Welt der Menschen von den anderen Dimensionen trennt. Doch das Netz wird schwächer und es öffnen sich immer mehr Portale zu unserer Realität … Ausgestattet mit der Kraft der vier Elemente stellen sich die neuen Wächterinnen Will, Irma, Taranee, Cornelia und Hay-Lin der großen Bedrohung gegen ihre Welt entgegen: Prinz Phobos, der unrechtmäßig den Thron Meridians besetzt hält, trachtet danach, auch ihre Dimension zu erobern. Außerdem hat er die rechtmäßige Thronerbin und Freundin der W.I.T.C.H., Elyon, nach Meridian gelockt. Die Mädchen müssen sich ihm stellen – und gleichzeitig den normalen Teenagerinnen-Alltag mit all seinen Problemen bewältigen.
Das Cover dieses ersten Sammelbandes entspricht dem, des ersten Comicbandes “Halloween”. Wir sehen Will umringt von ihren Freundinnen in ihren jeweiligen Wächterinnen Formen. Die kleinen Wächterinnen haben dabei zwar nicht von den Proportionen, aber von Posen und Mimik schon fast etwas Chibi-haftes und wirken fröhlich und verspielt, was ein interessanter Kontrast zu Wills eher ernster Miene darstellt. Was man dem Cover auch anzieht, ist sein Ursprung als Magazin.
W.I.T.C.H, da werden Kindheitserinnerungen wach. Als ich zur Grundschule ging, waren Will und ihre Freundinnen, die mit der Kraft der Elemente kämpften, DAS DING unter den Schülerinnen (zusammen mit Tamagotchis und einer ausgeprägten Diddle Börse, das waren Zeiten 🙈😅). Leider kam ich aus diversen Gründen damals nur sporadisch zu dem Vergnügen die Comics zu lesen, ich konnte also nie die ganze Geschichte erfassen und wie das mit solchen Dingen so ist, verliert man es in dem Chaos der Pubertät irgendwann aus den Augen. Doch als ich nun fast 20 Jahre später die Neuauflage im Programm von Egmont entdeckte, dachte ich mir sofort: Da habe ich was nachzuholen!
Die Wächterinnen des Netzes
In der Welt von W.I.T.C.H gibt es viele verschiedene Dimensionen, damit diese sich nicht kreuz und quer vermischen und Chaos verursachen und damit Gut und Böse getrennt bleiben, gibt es das große Netz. Doch dieses wird immer brüchiger und es liegt nun an Will, Irma, Taranee, Cornelia und Hay-Lin, das Netz und die Dimensionen zu beschützen, wobei sie natürlich auf so einige Widersacher treffen. Ausgestattet sind die Wächterinnen mit der Kraft der Elemente, Irma beherrscht das Wasser, Cornelia die Erde, Taranee das Feuer, Hay-Lin die Luft und Will Energie. Diese Elementekräfte sind es, die mich als Kind schon faszinierten und es immer noch tun. Ich liebe bis heute Geschichten, in denen die ProtagonistInnen die Kräfte der Elemente kontrollieren können, ganz gleich, ob es die westlichen vier, die chinesischen fünf, oder ganz freie Kombinationen daraus sind. Dementsprechend machen mir die Kampfszenen in W.I.T.C.H sehr viel Spaß und ich habe sehr gerne verfolgt, wie die Freundinnen ihre Kräfte entdeckten und langsam zu kontrollieren lernen und bin sehr gespannt, was sie damit in Zukunft noch werden anstellen können.
Der magische Aspekt ist daher ein großer Pluspunkt der Reihe für mich und ein wesentlicher Faktor, warum mir die Comics gefallen.
Fünf Freundinnen und der ganz normale Teenie Alltag
Sympathisch waren mir nicht nur die Magie, sondern auch die Protagonistinnen. Jede der fünf Mädchen hat einen eigenen individuellen Charakter, wobei ich Hay-Lin und Taranee am liebsten mochte. Cornelia fände ich als Mensch in echt zwar nicht allzu sympathisch, aber sie trägt dazu bei, dass die Gruppendynamik spannender wird und nicht nur aus Friede-Freude-Eierkuchen besteht. Insgesamt bilden die verschiedenen Charakterzüge der Wächterinnen ein ausgeglichenes Team, das zusammen gut funktioniert und mir gefallen hat.
Als LeserIn der Comic bekommt man auch deshalb schnell ein Gefühl für die fünf Mädchen, weil sich nur ein Teil der Handlung mit Magie und dem Kampf gegen das Böse beschäftigt, denn Will und ihre Freundinnen gehen auch weiterhin zur Schule und müssen den ganz normalen Alltag von 12-14-jährigen bewältigen, inklusive all der kleinen und großen Probleme rund um Schule, Freundschaft und liebe, die das so mit sich bringt. Für mich waren viele der Teenie-Dramen nicht mehr wirklich ansprechend, das würde ich aber nicht dem Comic zulasten legen, da ich ja auch nicht die primäre Zielgruppe bin. Dennoch hätte ich es unabhängig davon noch schöner gefunden, wenn der Fokus noch mehr auf die Freundschaft und andere Sorgen, in dem Alter gelegt worden wäre, und nicht für jedes Mädchen schon ein passender Deckel gesucht werden müsste. Dafür ziehe ich ein Punkt ab, da auch ein Teenager Leben aus mehr besteht, als Liebeskummer und Liebesdrama.
Auch nach 21 Jahren nach der Veröffentlichung des ersten W.I.T.C.H Comics hierzulande, hat die Reihe rund um fünf Freundinnen, die mit der Kraft der Elemente gegen das Böse kämpfen, nichts von seiner Sogkraft verloren und macht immer noch Spaß zu lesen. Lediglich die Themen des Alltags der Mädchen könnten etwas vielfältiger gestaltet sein.
► Comicli