(Verlagstext, Achtung: Band 3: Spoilergefahr)
Auf der Suche nach Verbündeten im Kampf gegen den zerstörerischen Thalak hat es den Krieger Havald, die Halbelfe Leandra und ihre Gefährten in den Wüstenstaat Bessarein verschlagen. In der sengenden Hitze des exotischen Landes müssen sie zunächst Havalds Geliebte Leandra aus den Fängen skrupelloser Sklavenhändler befreien – und geraten dabei mitten in die Wirren des Thronfolgestreits, der die Hauptstadt Gasalabad erschüttert. Eine entscheidende Rolle spielt dabei ein magisches Artefakt – das Auge von Gasalabad. Wird es den Gefährten gelingen, endlich den Weg ins Reich Askir zu finden?
Endlich mal eine kräftige Farbe =D Das Orange passt natürlich super zum Wüstensetting. Ein bisschen schade finde ich es, dass hier nicht das Titelgebende Auge der Wüste abgebildet wurde. Die Szene mit den beiden Reiter ist doch sehr unbestimmt.
(Achtung: Dies ist eine Rezension zu einer Reihenfortsetzung. Ich versuche Spoiler zu Vorgängerbände zu vermeiden, kann aber nicht garantieren, dass es mir immer vollständig gelingt.)
Halbzeit für den ersten Askir Zyklus (wenn man den ursprünglich als Bonusband erschienenen und erst später in die Reihe eingegliederten Band Die Eule von Askir weglässt) Mit Das Auge der Wüste haben wir den dritten Band dieser Reihe und was soll ich sagen, mit jedem Band liebe ich sie mehr.
Weniger Action, mehr Intrigen
Havald und seine Verbündete sind in der Wüstenstadt Gasalaband angekommen. Eigentlich wollten sie nur auf der Durchreise sein und zügig nach Askir weiterreisen, doch durch eine Verstrickung von Ereignissen werden sie in eine Verschwörung hineingezogen.
Was an diesem Band schnell auffällt ist, dass Richard Schwartz nun das Tempo etwas rausnimmt. Das tut der Reihe, wie ich meine, auch ziemlich gut. Da nun weniger Zeit auf Actionszenen verwendet wird, hat man die Muße Gasalabad mit seinen Menschen und seiner Kultur näher kennen zu lernen. Das heißt jedoch nicht, dass es langweilig wird, nur die Art der Spannung verändert sich. Während wir in den beiden vorherigen Bänden stets von einer Bedrohung, einem bevorstehenden Kampf oder Ähnlichem angestachelt wurden, sind es nun Intrigen und Machtkämpfe, die den Leser fesseln. Dabei gibt es durchaus einige unerwartete Wendungen und alles gipfelt in einem spannenden und dramatischen Konflikt am Ende.
Gewohnte Stärken
Neben dieser erfrischenden Änderung glänzt dieses Buch wieder mit seinen gewohnten Stärken. Dazu zählen natürlich wieder die individuellen und sympathischen Charaktere, sowie der flüssige Schreibstil. Man merkt, dass hier ein deutscher Autor am Werk war. Es ist eben doch eine rundere Sache, als bei einer Übersetzung. Der Humor ist wie immer ebenfalls umwerfend. Ich weiß gar nicht wie oft ich grinsen oder herzlich lachen muss.
Ein Punkt, der mir weiterhin sehr gut gefällt, und den ich nochmal betonen möchte, ist die Perspektive. Bei vielen Fantasyromanen hat man ja verschiedene Kapitel aus der Sicht verschiedener Charaktere und manchmal gefühlt 20 Handlungsstränge. Da wir in dieser Reihe aber „nur“ Havalds Sicht haben, bleibt man gedanklich immer beim Wesentlichen. Es ist erfrischend zur Abwechslung mal nicht etliche Handlungsstränge im Blick behalten zu müssen, sondern einfach zusammen mit Havalds ganz unbedarft alles Stück für Stück zu entdecken. Dadurch bleiben manche Geheimnisse auch länger geheim und manche Wendungen überraschen umso mehr.
Richard Schwartz tut der Reihe etwas Gutes, indem er Tempo rausnimmt und dem Leser mehr Zeit lässt, Charaktere, Land und Kultur näher kennen zu lernen. Langeweile kommt aber dank Intrigen und Machtkämpfe nicht auf, im Gegenteil es bleibt spannend.