(Verlagstext)
(Verlagstext)
Lo-Melkhinn hat schon dreihundert Mädchen auf dem Gewissen, bevor er in ihr Dorf kommt, um sich eine neue Braut zu suchen. Als sie die Staubwolke am Horizont sieht, weiß sie, dass er das hübscheste Mädchen im Dorf mitnehmen wird: ihre Schwester. Aber das wird sie nicht zulassen. Stattdessen kehrt sie selbst mit dem geheimnisvollen Wüstenherrscher in seinen Palast zurück. Der Tod scheint ihr sicher, doch am nächsten Morgen ist sie immer noch am Leben. Von nun an erzählt sie Lo-Melkhinn jede Nacht eine neue Geschichte und jeden Morgen erwacht sie mit einem magischen Funken in sich, der von Tag zu Tag mächtiger wird …
Der Sieg geht an das Originalcover. Auf den ersten Blick wirkt es wie eine typische Orient/1001 Adaption, doch dann entdeckt man Details die wunderbar zur Geschichte passen, wie das violette Kleid. Zudem finde ich diese „rauchigen“ Wörter die um das Mädchen herumschwirren und die Typografie des Titels einfach wunderschön. Das deutsche Cover ist auch nicht schlecht, aber in meinen Augen etwas nichtssagender.
Wenn man sich meine bisherigen Rezensionen so anschaut fällt wohl auf, dass ich schon einige Orient/1001 Adaptionen gelesen habe. Ich steh einfach auf dieses Setting und daher konnte ich auch an „Tausend Nächte aus Sand und Feuer“ nicht vorbeigehen.
Die, die keinen Namen hat
Was an diesem Buch sofort auffällt, ist der ausgereifte Sprachstil und die ungewöhnliche Erzählweise. Das Besondere ist, dass wir in diesem Roman kaum Namen bis auf Lo-Melkhinn und ein paar wenige andere Palastbewohner haben. Die Protagonistin aus deren Ich-Perspektive die Geschichte erzählt wird bleibt namenlos und auch alle ihre Verwandten sind stets Die Mutter meiner Schwester etc.
Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, da dadurch eine undurchdringbare Distanz geschaffen wird, die aber doch irgendwie zur Märchenatmosphäre passte. Es ist gewöhnungsbedürftig aber auch faszinierend. Besonders, wenn man darüber nachdenkt, dass es nur Palastbewohner sind, die Namen haben. Die Protagonistin entstammt einfachen Verhältnissen. Sie ist eine von vielen, sie könnte jede in diesem Königreich sein.
Spoiler:
Die Kunst eines Handwerkes
Was mir auch sehr gut gefallen hat ist die Art und Weise wie die Künste des Webens, Spinnens und Stickens in die Handlung eingebunden wurde. Es war toll wie die Kunstfertigkeit dieses Handwerkes beschrieben wurden und nebenbei habe zumindest ich auch noch ein bisschen was gelernt bez. ist es mir mehr bewusste geworden wie viel Arbeit und Mühe in einem Gewand steckten.
Trotz dieser positiven Punkte komme ich nicht umhin die Handlung selbst zu bemängeln. Denn leider passiert über die Hälfte lang ziemlich wenig (was aber aufgrund der interessanten Dialoge und Monologe nicht langweilig war) und der Abschluss ist dann ziemlich abrupt. Hier hätten dem Buch 100 Seiten mehr sicherlich gutgetan um die Eleganz und Einzigartigkeit die man im Stil bemerkt auch im Handlungsverlauf hätte wiederfinden können. So bleibt die Sprache außergewöhnlich, die Handlung allerdings fast schon banal. Das ist viel verschenktes Potenzial.
Wäre die Handlung ebenso einzigartig und faszinierend wie der Erzählstil gewesen, hätte das Buch volle Punktzahl gehabt, doch leider war sie zu eindimensional und zu abrupt beendet. Dennoch lohnt es sich das Buch so lesen, wenn man Lust auf etwas Ungewöhnliches abseits des Mainstreams hat.
► OcenloveR: 4/5
► Damaris liest: 3/5
► Literatouristin: 4/5
► Miss Foxy reads: 4/5
► Buchperlenblog: 4,5/5
Marysol Fuega
Ahoi Sandra,
hast du nun auch zu diesem Buch gegriffen! Bin ja gespannt, ob Band 2 auch übersetzt wird…
Die Lehre, die du im Buch siehst, der kann ich so nur zustimmen und finde diese Idee großartig, wie auch den Sprachstil. Aber ja, mehr Handlung & ein ausgereifteres Ende wären schön gewesen…
Sonnige Grüße, Mary <3
marys-buecherwelten.blogspot.com
Miss PageTurner
Huhu =)
Ja ich steh halt auf 1001 NAcht und Wüste, da durfte das Buch nicht fehlen xD
LG Sandra