(Verlagstext)
Was wäre, wenn heute dein letzter Tag wäre? Was würdest du tun? Wen würdest du küssen? Und wie weit würdest du gehen, um dein Leben zu retten? Samantha Kingston ist hübsch, beliebt, hat drei enge Freundinnen und den perfekten Freund. Der 12. Februar sollte eigentlich ein Tag werden wie jeder andere in ihrem Leben: mit ihren Freundinnen zur Schule fahren, die sechste Stunde schwänzen, zu Kents Party gehen. Stattdessen ist es ihr letzter Tag. Sie stirbt nach der Party bei einem Autounfall. Und wacht am Morgen desselben Tages wieder auf.
Bei fast jeder Rezension zu diesem Buch, die ich bisher gelesen hab, wird das deutsche Cover bemängelt, doch ich liebe es. Die Schlichtheit und die übergroßen Buchstaben haben für mich irgendwie etwas endgültiges, was ja mehr als passend ist und dann noch die Lichtreflexe alla Licht am Ende des Tunnels. Klasse. Das Englische ist auch nicht schlecht, aber etwas Mainstream.
Die Selbstfindung eines jungen Mädchens
Es geht um Sam, die in ihren Augen ein perfektes Leben führt, bis sie nach einer Party stirbt. Doch anstatt selig ins Nevada zu entschwirren wacht sie an ihrem Todestag auf und der ganze “Spaß” beginnt von vorne. Das Buch ist nach diesen Tagen unterteilt, denn ganz nach Und täglich grüßt das Murmeltier ist Sam in einer Zeitschleife gefangen und muss ihren Todestag immer und immer wieder durchleben.
Als sie zum ersten Mal aufwacht und natürlich nur an einen schlechten Traum denkt, bekommt man einen Einblick in Sams Alltag. Das erste was man denkt: Was für eine dämliche Schnepfe (ja das Wort sollte wieder in Mode kommen). Sam ist arrogant, oberflächlich und gemein. Kurzum eine Person, in deren Nähe es jeder Normalsterbliche keine drei Sekunde aushält, schon gar nicht wenn sie von ihren sogenannten Freundinnen umgeben ist. Sterben tut sie trotzdem und wacht natürlich wieder am selben Tag auf.
Hier beginnt die Stärke des Buches: Sam’s Entwicklung. Selbstverständlich versucht sie erst mal ihren Tod zu verhindern. Dabei begreift sie langsam, dass jede Handlung unweigerlich eine Reaktion hervorruft. Selbst kleine Nebensächlichkeiten können plötzlich eine immense Auswirkung haben. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen. Die wenigsten sind so rücksichtslos wie Sam, aber wir alle haben doch bestimmt schon mal eine Situation erlebt, in der eine unbedachte Äußerung, ungeahnte Folgen nach sich gezogen hat. Auch Sam fängt an dies zu begreifen und fängt an ihr Umfeld genauer zu betrachten. Dabei wird sie sich auch ihren eigenen Taten bewusst, die alles andere als tugendhaft sind.
Trotz dieser Entwicklung ist Sams Charakter bei den meisten immer noch der größte Kritikpunkt. Ich kann sie verstehen, Samantha ist wirklich eine Person mit der man nur schwer oder gar nicht warm wird. Warum hab ich dennoch alle Dreiecke vergeben? Weil es realistisch ist! Sam ist wie gesagt eine Schnepfe, aber kein Mensch dreht sich sofort um 180° und verändert dabei seine ganze Weltanschauung. Hätte sie sofort ihre ganzen Freundinnen in den Wind geschossen, mit ihrem Machofreund Schluss gemacht und angefangen nett und ehrlich zu sein, hätte es sie vielleicht sympathischer gemacht, doch es wäre unglaubhaft gewesen. So wenig ich mich anfangs mit Sam identifizieren konnte, so fand ich ihre Handlungen aus ihrer Perspektive betrachtet durchaus nachzuvollziehen.
Kommen wir zum Ende. Ich habe das Buch zugeklappt und war erst mal sprachlos. Irgendwie war es ja zu erwarten gewesen, aber es hat mich dennoch umgehauen und bewegt. Um ehrlich zu sein, lag mir das Buch noch eine ganze Weile danach quer im Magen. Immer wieder hab ich darüber gegrübelt, aber zu einem richtigen Ergebnis bin ich nie gekommen. Auch wenn es im ersten Moment ein unbefriedigendes Gefühl war, ist es doch genau das, was ich an einem guten Buch schätze: Das es mich, selbst wenn ich es ausgelesen hab, noch beschäftigt und zum Nachdenken anregt
“Wenn du stirbst…” hat mich tief bewegt. Ich denke man muss sich auf einen schwierigen Charakter wie Sam einlassen, um die Handlung nachzuvollziehen und Gefallen am Buch zu finden.
► Bookaholic
► Bücherbriese
► Letterheart: 4/5
► Gedankenfunken
► Nightingale’s Blog
► Live your Life with Books: 4/5
Unknown
Huhu 🙂
Was für eine tolle Rezension. Ich mag die Deliriumreihe auch sehr gern und habe deswegen schon öfters mit diesem Buch geliebäugelt, es mir bisher aber immernoch nicht gekauft, was ich jetzt aber definitiv machen werde 😉 Ich finde es auch super, dass es ein Einzelband ist – ich habe so viele Reihen angefangen, dass ich gar nicht mehr mit Lesen hinterherkomme 😀
Danke für deine tolle Rezension 🙂 Liebste Grüße, Krissy <3
Miss PageTurner
Das mit den Reihen kenn ich. Es ist ja auch immer noch eine Geldfrage wenn alles Trilogien sind und jedes Buch 17 – 20€ kostet. Da ist es toll auch mal nur einmalig in eine tolle abgerundete Story zu investieren.
Cherry
"Wenn du stirbst…" war mein erstes Buch der Autorin und ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich mich nach dem Lesen genauso gefühlt habe wie du. Das ist jetzt leider schon wieder Jahre her und heute frage ich mich immer wieder, ob mich das Buch, wenn ich es beispielsweise morgen lesen würde, immer noch so fesseln könnte, wie damals, weil man dazwischen so viele andere, vielleicht sogar noch bessere Jugendbücher gelesen hat. Ich weiß es nicht, und eigentlich ist es auch egal. Ich freue mich aber total, dass es dir auch so gut gefallen hat und irgendwie war es auch schön, nach so langer Zeit mal wieder eine Besprechung dazu zu lesen.
Miss PageTurner
Ja das denk ich mir bei manchen Büchern auch, obwohl es auch Bücher gibt, die mir beim zweiten lesen sogar besser gefallen haben. Bei "Wenn du stirbst" werd ich aber bestimmt bei meiner Meinung bleiben, selbst wenn ich es in ein paar Jahen wieder lese. Die Message zm Ende hat mir einfach so gut gefallen.
Marie
Huhu!
Vielen Dank fürs Vorstellen! Ich kannte dieses Buch bisher noch nicht, finde es aber interessant, auch wenn es sehr an den Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" erinnert. Da ist Bill Murray am Anfang ja eigentlich auch ein Ekelpaket … Wenn ich das nächste Mal mit meinem Freund ins ShoppingCenter fahre (Er will sich einen neuen Radhelm kaufen), werde ich danach Ausschau halten :).
Liebe Grüße
Marie
Pieni Lepakko
Dieses Buch habe ich mal gewonnen und nach dieser Rezi bin ich noch gespannter drauf, es zu lesen! 🙂
Was mir übrigens sehr gefällt, ist der Cover-Vergleich! Das tue ich auch gerne und bin dann meist enttäuscht über die deutsche Ausgabe, aber in diesem Fall gefällt mir auch das deutsche Cover besser.
Ich mag auch, wie das Buch analysierst und alles hinterfragst, warum es so gemacht wurde etc. Das tun leider viel zu wenig Leute! Oft gefällt einem etwas im ersten Moment vielleicht nicht, doch wenn man darüber nachdenkt, welche Alternativen es gegeben hätte, dann sieht man, dass doch die beste Lösung gewählt wurd. Deine Art zu rezensieren ist mir sehr sympathisch, darum habe ich auch gleich mal ein Abo da gelassen. 🙂
Liebe Grüße
Katja (Grauer Vogel von Lovelybooks, damit du mich zuordnen kannst^^)