(Verlagstext)
Sie ist keine Heldin. Sie ist eine Frau, die Helden fürchten. In einer Welt mit drei Sonnen,
in einer Stadt, gebaut auf dem Grab eines toten Gottes,
sinnt eine junge Frau, die mit den Schatten sprechen kann, auf Rache.
Mia Corvere kennt nur ein Ziel: Rache. Als sie noch ein kleines Mädchen war, haben einige mächtige Männer des Reiches – Francesco Duomo, Justicus Remus, Julius Scaeva – ihren Vater als Verräter an der Itreyanischen Republik hinrichten und ihre Mutter einkerkern lassen. Mia selbst entkam den Häschern nur knapp und wurde unter fremdem Namen vom alten Mercurio großgezogen, einem Antiquitätenhändler. Mercurio ist jedoch kein gewöhnlicher Bürger der Republik, er bildet Attentäter für einen Assassinenorden aus, die »Rote Kirche«. Und Mia ist auch kein gewöhnliches Kind, sie ist eine Dunkelinn: Seit der Nacht, in der ihre Familie zerstört wurde, wird sie von einer Katze begleitet, die in ihrem Schatten lebt und sich von ihren Ängsten nährt. Mercurio bringt Mia vieles bei, doch um ihre Ausbildung abzuschließen, muss sie sich auf den Weg zur geheimen Enklave der »Roten Kirche« machen, wo sie eine gefährliche Prüfung erwartet …
Wie das Buch, so die Cover: Atemberaubend. Da das deutsche Cover dem Original entspricht, zeige ich euch noch zusätzlich die UK Version. Beide finde ich unglaublich toll. Beim deutschen bez. dem Original merkt man gleich, dass dieses Cover extra für dieses Buch angefertigt wurde und keine bestehende Zeichnung verwendet wurde (Mehr zur Entstehungsgeschichte und einige andere Vorentwürfe könnt ihr übrigens hier nachlesen). Es passt einfach alles: die Atmosphäre, die Details, die Farben. Ich liebe es! Aber auch die US Version muss sich nicht verstecken. Auch hier ist klar der Bezug zur Handlung zu erkennen und ich liebe es. wie man im Federkleid der Krähe immer mehr Details wie z.B Herr Freundlich oder eine Giftphiole entdeckt. Dennoch hat für mich das Original bez. das Deutsche noch ein Stück die Nase vorn.
Die Coverillustration der Deutschen/US Version stammt von Jason Chan
“Schnell wie eine Lüge”, “still wie die Pest”
„Je heller das Licht, desto dunkler die Schatten.“
Doch nicht nur die Sprache ist einzigartig und fesselnd zugleich, nein auch der Weltenentwurf überzeugt mit einer Idee, die mir bisher noch nie untergekommen ist: in der Welt von Nevernight gibt es nämlich drei Sonnen. (Ich googelte erstmal ob es das wirklich geben kann und tatsächlich gibt es in fernen Sternensystemen durchaus Planeten die um zwei oder sogar drei Sterne kreisen, wieder was gelernt). Durch diese ungewöhnliche Konstellation scheint zwei ganze Jahre lang immer mindestens eine Sonne und es wird nie richtig dunkel. Lediglich im einer Nacht alle zwei Jahren gehen alle drei Sonnen unter und es herrscht Dunkelheit.
Für eine Protagonistin deren Gabe es ist Schatten zu manipulieren ist dies natürlich eine ungewöhnliche, aber dafür umso spannendere Umgebung.
„Sie ist keine Heldin. Sie ist eine Frau, die Helden fürchten.“
Und die Genialität dieses Buches geht auch bei den Charakteren weiter. Mia ist eine facettenreiche und spannende Protagonistin. Sie ist eine interessante Antiheldin, die wie eigentlich das ganze Buch sich in einer moralischen Grauszone bewegt. Auf der einen Seite kann sie kaltherzig und skrupellos jemanden ermorden, auf der anderen Seite zeigt sie Mitgefühl und Loyalität denen gegenüber, die ihr etwas bedeuten. Sie ist eine starke, kämpferische Protagonistin, deren Badass Faktor in den Folgebänden sicherlich noch steigen wird (aber auch in diesem Band schon sehr hoch ist)
Auch die Nebencharaktere konnten mich mit Individualität überzeugen und selbst die unsympathischen habe ich ins Herz geschlossen. Umso schockierter war ich, als sich zum Ende zeigte, dass auch vermeintlich wichtige Charaktere nicht vorm Tod sicher sind.
Ich könnte jetzt wohl noch stundenlang weiter von diesem Buch schwärmen, könnte euch erzählen wie absolut und durchweg spannend die Handlung ist, wie überraschend einige Wenden kamen und wie sehr mir manche Fragen noch unter den Nägeln brennen. Aber da ihr es immerhin bis hier her geschafft habt (Hut ab und danke fürs Lesen) will ich euch nicht weiter zutexten und einfach mit einem der wunderschönen Buchzitaten enden:
„Die Bücher, die wir lieben, erwidern unsere Liebe. Und so, wie wir unsere Spuren auf ihren Seiten hinterlassen, hinterlassen auch sie ihre Spuren in uns.”
(Nevernight die Prüfung, Jay Kristoff, Fischer Tor, S. 398)
Dieses Buch ist ein Meisterwerk und ihr könnt euch sicher sein, dass ich dieses Wort nicht inflationär einsetze. Der Weltenentwurf ist faszinierend, Mia eine tolle Badass Protagonistin und der Sprachstil einzigartig und grandios. Ein heißer Kandidat auf den Titel „Jahreshighlight“
Ab 16, aufgrund von expliziten Gewalt- und Sexdarstellungen