(Verlagstext)
Die Magie, die durch Corcoran Grays Adern fließt, ist alles andere als leicht zu beherrschen: Als der leider nur mäßig begabte Zauberer versucht, seinen eingekerkerten Großvater aus einem Magiergefängnis zu befreien, strömt plötzlich die gefährlichste Magie von allen in Corcoran ein: Todesmagie. Ein selbstmörderisches Spiel beginnt für den jungen Zauberer, der zusammen mit der flüchtigen Sklavin Brix seinem Schicksal zu entkommen versucht. Doch das Gleichgewicht zwischen Leben und Tod ist durch den untalentierten Zauberer bereits gefährlich ins Wanken gebracht worden. Können Corcoran und Blix die Welt retten – oder werden sie sie versehentlich zerstören?
Unentschieden, mir gefallen Beide nicht. Vielleicht finde ich das deutsche Cover sogar noch ein bisschen schlechter. Es ist so nichtssagend und inhaltsleer. Keine der abgebildeten Personen ähnelt den beschriebenen Figuren, ebenso wenig die unten abgebildete Szene. Wenn es wenigstens hübsch wäre, könnte man ja über die fehlende Aussagekraft hinweg sehen, aber ich finde es auch so nicht besonders ansehnlich. Da war ja noch die alte Version wenigstens von den Farben her schön, doch das hier ist einfach nur monoton und langweilig. Auch finde ich es schade, dass das Buch wirklich im billigsten vom billigen Format gepackt wurde. Einfaches TB, keine Broschur, hauchdünne Pappe als Umschlag, keine Innengestaltung, nichts. Hier wurde an allen Ecken eingespart, sehr schade.
Beim Original gefällt mir der Titel, da der wenigstens (im Gegensatz zum deutschen Titel) direkt Bezug auf die Handlung nimmt, aber auch dieses Cover finde ich langweilig und kann mich daher nicht überzeugen.
Tja, wie man bei meiner Coverbesprechung sieht, das Cover war es dieses Mal nicht, das meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Stadtmessen sprach mich der Inhaltstext an, wobei ich ihn jetzt im Nachhinein wenig gelungen finde, eigentlich sogar richtig grottig.
Ein interessantes Magiesystem
Das Beste an diesem Buch, das verrate ich euch gleich zu Beginn, ist ganz klar das Magiesystem. Magie hat ihren Preis, das ist an sich nichts Neues, aber die Art, wie Magie hier beschrieben wird, nämlich als eine Art Gift, fand ich super interessant. Die Magie basiert auf Runen. Der Zauberer muss seinen Zauber als Runen aufschreiben und dann aufsagen und je nachdem welchen Zauber er gewirkt hat, spürt er körperliche Auswirkungen. Von Übelkeit, über starke Schmerzen, bis hin zu Krampfanfällen, je stärker der Zauber, je stärker wirkt “das Gift der Magie”. Die meisten Zauberer wälzen jedoch die unliebsamen Nebenwirkungen auf Sklaven ab, nicht jedoch unser Protagonist. Er hält die Nachwirkungen selber aus und nur weil er dadurch häufiger beeinträchtigt ist, ihn als untalentiert und mäßig begabt darzustellen, wie im Klapptext ist schlichtweg falsch und beleidigend, oder war es gar Greys Humpeln, dass den Klapptextschreiber dazu veranlasste ihn, als minderbemittelt darzustellen?
Grey wirkt genauso mächtige Zauber, wie alle anderen Zauberer, sogar stärkere als die meisten und hat eigene Zauber erfunden, von denen andere nur träumen können, er ist alles andere als untalentiert, wer diesen Klapptext geschrieben hat, hat weder auch nur drei Kapitel des Buches gelesen, noch sich wenigstens den originalen Inhaltstexttext angeschaut, eine richtig schwache Leistung Blanvalet! Wenn ich schon keine Lust habe das Buch zu lesen und einen wahrheitsgetreuen Inhaltstext zu schreiben, dann übersetzt noch wenigstens einfach das Original, als solchen Müll zu fabrizieren.
Grundsolide High Fantasy, die Spaß macht.
Nun gut, ehe ich mich noch weiter aufrege, kommen wir zurück zum Buch. Über das Talent von Grey habe ich ja schon gesprochen, aber er war auch sonst ein sehr sympathischer und authentischer Protagonist. Er ist nicht frei von Fehlern, manchmal ist er stur oder aufbrausend, aber das machte ihn für mich nur menschlicher. Mit Brix kam ich weniger gut aus, was aber mehr eine Frage der Sympathie, als der Ausarbeitung der Figur lag. Die Nebenfiguren dagegen fand ich wieder gut gelungen.
Was die Handlung angeht, so ist das Buch meiner Meinung nach grundsolide High Fantasy. Das Genre wird hier nicht neu erfunden, sondern stattdessen bedient man sich genretypischer Elemente, aber trotzdem macht das Buch einfach Spaß beim Lesen. Es ist kein super detailliertes episches Großwerk. Im Worldbuilding und auch bei den Figuren erfährt man als Leser*in so viel, wie man für die Geschichte wissen muss, aber es geht nicht zu sehr in die Tiefe, aber meine Frage an euch. Brauch ich denn unbedingt immer den 800 Seiten epischen Klopper in der High Fantasy? Oder kann es nicht auch mal eine solche detailärmere, aber runde und unterhaltsame Geschichte sein? Meine Antwort wäre na klar. Und detailärmer heißt ja nicht völlig ideenlos. Die Autorin flechtet in ihre Geschichte u.a. Runenmagie, Nekromantie und einen wahnsinnigen (nicht)Gott mit ein und kombiniert das mit Elementen der Heldenreise und auch eine gute Prise Humor. Alles in allem habe ich mich beim Lesen wunderbar unterhalten gefühlt und das ist ja wohl die Hauptsache.
Die Legende des Zauberers erfindet das (high Fantasy) Rad sicher nicht neu, macht aber auch nicht viel verkehrt. Ein sympathischer Protagonist, ein interessantes Magiesystem und eine unterhaltsame Handlung bescheren einige vergnügliche Lesestunden, weswegen ich nichts zu meckern habe und das Buch gerne weiterempfehle.
Astrid
Danke fürs Verlinken 🤭
Rebecca
Hallo liebe Sandra,
danke für die Vorstellung des Buches. Es klingt auf jeden Fall nach etwas, das mir gefallen könnte. Vor allem, weil ich die epische High Fantasy sowieso nicht so mag, sondern lieber die etwas weniger Details und dafür eine flotte Erzählgeschwindigkeit 🙂 Das scheint dieses Buch ja auch zu bieten.
Und ich kann dir nur zustimmen. Die Cover sind wirklich beide nicht so toll. Hätte ich nur das Cover ohne deine Rezi gehabt, dann hätte ich bestimmt nicht mal den Klappentext gelesen.
Ganz liebe Grüße,
Rebecca