Buchinfo

Heyne || Orig. The Falconer || 1/3 (nur bis Band 2 ins Deutsche übersetzt, dann abgesetzt) || 400 Seiten
Et.: 09.02.15 || Übersetzerin: Kathrin Wolf || 978-3-453-31609-6
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(Verlagstext)
Schön, talentiert und tödlich – Aileana Kameron hat nur ein Ziel: die Feen, die ihre Mutter getötet haben, zur Strecke zu bringen

Ballsaison im Edinburgh des Jahres 1844: Jeden Abend verschwindet die junge und bildschöne Aileana Kameron für ein paar Stunden vom Tanzparkett. Die bessere Gesellschaft zerreißt sich natürlich das Maul über sie, aber niemand ahnt, was die Tochter eines reichen Marquis während ihrer Abwesenheit wirklich tut: Nacht für Nacht jagt sie mithilfe des mysteriösen Kiaran die Kreaturen, die vor einem Jahr ihre Mutter getötet haben – die Feen. Doch deren Welt ist dunkel und tückisch, und schon bald gerät Aileana selbst in tödliche Gefahr … 

Miss Pageturner Rezension Überschrift Coververgleich.

Das Prinzip ist bei beiden das Selbe: Das Cover zeigt Aileana mit ihren roten wilden Haaren und Sommersprossen, die eine Waffe in der Hand hält (zwar benutzt sie lieber Armbrust und Pistole aber nun gut). Mir gefällt das Original einen Ticken besser, einfach, weil die flammenden Haare mehr herausstechen. Es war aber ein knappes Rennen, denn auch das deutsche Cover gefällt mir gut.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Meine Meinung zum Buch.
Eigentlich bin ich ja nicht so der Feen-Typ und doch hat mich dieses Buch gleich angesprochen, da die Feen hier mal nicht die schönen verträumten Wesen sidn, sondern eher böse und verschlagen, wie in der britischen Folklore. Doch konnte mich das Buch überzeugen?
 

Alles für die Rache

Die Feenjägerin hat es mir am Anfang nicht gerade leicht gemacht. Man begleitet Aileana direkt auf ihrer nicht ganz freiwilligen Feenjagd während eines Balls. Es folgt ein Kampf auf Leben und Tod. Bei so viel Action auf den ersten Seiten möchte man meinen, dass ich gleich mitgerissen wurde. Nun ja, nicht wirklich. Ich denke das Problem war Aileana selbst. Sie ist voll von Rachegedanken, Mordgelüsten und lebt nur für das Gemetzel. Das hat es mir schwierig gemacht Zugang zu ihr zu finden. Ich sah als Leserin dabei zu, wie sie die Fee abschlachtet und sich an deren Kraft ergötzt, um der Trauer, Wut und Leere in ihr zu entkommen, konnte aber nicht mit ihr fühlen. Für mich war sie zunächst nur ein wütendes, tobendes, zerrissenes Ding, das auf alles was mit F anfängt und mit ee aufhört eindrescht.
 
Ich muss diese verfluchte Kreatur finden, bevor sie ihr Opfer ködert. Mein Instinkt rät mir, den Ball zu verlassen, die Fee ausfindig zu machen und sie abzuschlachten. Ich werfe ein Blick in Richtung Ausgang. Zum Geier mit meinem Ruf und der idiotischen Ansicht, eine Dame dürfe nicht ohne Begleitung durch den Ballsaal gehen oder ihn gar verlassen. Ich fühle, wie sich meine dunkle Seite regt und in mir anschwillt – verzweifelt darauf aus, nur drei Dinge zu tun: jagen, verstümmeln, töten.
Die Feenjägerin von Elizabeth May, Heyne, 2015, S.17
 
Es wurde besser mit ihr, als man ihre Begleiter und Freunde kennenlernt. Da haben wir den unglaublich knuddeligen Derrick, eine winzige Fee die in Aileanas Ankleidezimmer wohnt, von Honig betrunken wird und ständig zetert, am liebsten gegen Fee Nummer 2 in Aileanas Leben: ihren Mentor und Angehöriger der stärksten Feenrasse, Kiaran. Mit Kiaran liegt sie sich zunächst vorzugsweise in den Haaren, er wird ihr jedoch immer wichtiger.
Im Umgang mit ihren Freunden wird deutlich, dass Aileana doch eine offene und liebenswürdige Seite hat. Zwar wird das alles wieder wie per Knopfdruck abgeschaltet wenn sie auf eine bösartige Fee trifft, aber es hat meine Sympathie so weit gesteigert, dass ich auch Lust hatte weiter zu lesen. Diese extreme Zerrissenheit und Wut und diesen “Terminator-Modus” konnte ich aber trotz des Todes ihrer Mutter, bis zum Ende hin nicht nachvollziehen und es erschien mir nicht ganz glaubwürdig.
 
 

Steampunk-Edinburgh

Die Handlung selbst ist sehr actiongeladen. Fans von Kampfszenen und allerhand technischen Spielzeugen dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. Denn das Setting spielt zwar in Schottland im 19. Jahrhundert, wird aber durch allerhand Steampunk-Elementen wie Luftkutschen, automatischen Teespendern oder Schallkanonen ergänzt. Dieser Steampunk Anteil irritierte mich erst, da ich ihn nicht erwartet hatte, doch er fügt sich gut in die Story ein. Auch ein kleiner Romance Anteil ist in dem Buch vertreten. Glücklicherweise steht er nicht im Vordergrund, sondern läuft nebenbei über die ganze Handlung verteilt ab. Etwas anderes hätte auch zu Aileana und ihrer Geschichte auch nicht gepasst.
 
Während sich also unsere Killerlady durch die Handlung metzelt ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch das Ende eine Riesenschlacht beinhaltet und ärgerlicherweise mit einem verdammt großen Cliffhanger versehen wurde. Es wirkt etwas abgeschnitten, selbst wenn die Autorin uns zappeln lassen will, eins, zwei Seiten mehr hätten dem ganz gutgetan, ich dachte schon bei mir fehlt was.
Miss Pageturner Rezension Überschrift Fazit zum Buch.

Ein solider Auftakt einer Reihe, mit ein paar Schwächen, die aber vielleicht im Folgeband getilgt werden. Ich denke es lohnt sich die Reihe weiter zu verfolgen.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Andere Meinungen zum Buch.