(Verlagstext)
Bombay, 1764. Indien stand nicht auf dem Reiseplan und Elephanta, diese struppige Insel voller Schlangen und Ziegen und Höhlen mit den seltsamen Figuren an den Wänden, schon gar nicht. Doch als Forschungsreisenden in Sachen »biblischer Klarheit« zieht es einen eben an die merkwürdigsten Orte. Carsten Niebuhr aus dem Bremischen ist hier gestrandet, obwohl er doch in Arabien sein sollte. Ebenso Meister Musa, persischer Astrolabienbauer aus Jaipur, obwohl er doch in Mekka sein wollte. Man spricht leidlich Arabisch miteinander, genug, um die paar Tage bis zu ihrer Rettung gemeinsam herumzubringen. Um sich öst-westlich misszuverstehen und freundlich über Sternbilder zu streiten (denn wo der eine eine Frau erkennt, sieht der andere lediglich deren bemalte Hand). Es könnte übrigens alles auch ein Fiebertraum gewesen sein. Doch das steht in den Sternen.
Das Cover ist ganz ok, haut mich aber nicht um. Solche historischen Stiche werden ja sehr gern bei historischen Romanen verwendet, sind also bei weitem nichts Neues. Immerhin die abgebildete Landschaft kann man sich durchaus als Handlungsschauplatz vorstellen und das Gesamtbild ist hübsch anzusehen, mehr aber eben auch nicht.
Drei Männer, eine Insel und ein Tempel
“Wir glotzen alle in denselben Himmel und sehen verschiedene Bilder! […] Wir glotzen nach oben und erfinden große Gestalten und hängen sie in den Himmel. Ich eine Frau und du eine Hand und was weiß ich, was andere sehen. Und dann gibt es Streit. Es ist zum Erbarmen!“(Die Dame mit der bemalten Hand, Christine Wunnicke, Berenberg Verlag, S. 96 (Ebook Ausgabe))
Die Dame mit der bemalten Hand ist eine sehr amüsante Momentaufnahme des Aufeinandertreffens zweier sehr unterschiedlicher Menschen und Kulturen, Missverständnisse inklusive. Eine kurze poetischer Erzählung, von der an am Ende nicht genau weiß, was wahr war oder nicht, die den Leser aber trotzdem mit einem guten Gefühl zurücklässt und die ich gern gelesen habe.
[ Rezension ] Christine Wunnicke: Die Dame mit der bemalten Hand
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