Miss Pageturner Buchblog Rezension, Foto vom Ebook "Knochenbleich" von Ronals Mafi.

Buchinfo

Luzifer || Orig.: Bone White || Einzelband || 500 Seiten
Et.: 31.10.21 || Übersetzerin: Nicole Lischewski || 978-3-95835-578-1
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(Verlagstext)
Eine Welt aus gefrorener Dunkelheit. Das Geräusch von Knochen, die aneinander reiben …
Paul Gallo sah die Berichte in den Nachrichten: Ein Massenmörder führte die Polizei zu den Gräbern seiner Opfer, irgendwo in der Wildnis Alaskas. Die gleiche Wildnis, in der Pauls Zwillingsbruder vor Jahren verschwand. Als man die Opfer exhumiert, begibt sich auch Paul nach Alaska, um endlich Gewissheit zu erlangen und seinen Frieden zu finden.

Doch damit fängt das Rätsel erst an. Auf seinen Nachforschungen stößt Paul auf abergläubische Einheimische, die den Teufel fürchten, und eine Reihe von Holzkreuzen, die etwas Böses daran hindern sollen, den Wald zu verlassen. Und je tiefer er nach Antworten gräbt, umso mehr scheint er selbst Teil des Mysteriums zu werden …

Miss Pageturner Rezension Überschrift Coververgleich.
Miss Pageturner Buchblog. Grafik zum Coververgleich zum Buch Knochenbleich von Ronald Mafi. Links das deutsche Cover, rechts das Original..

Hier gewinnt das deutsche Coverdesign für mich. Es fängt die Winter- wie die Horrorstimmung gleichermaßen ein und auch wenn das Kreuz nicht annähernd so ausschaut, wie jene, die in der Geschichte relevant sind, so ist es doch zumindest ein Versuch Bezug auf die Handlung zu nehmen. Das Original ist, mit einem Wort gesagt: todlangweilig.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Meine Meinung zum Buch.

Im letzten Herbst geriet ich wie immer in Gruselstimmung, ein Horrorroman musste also her. Gut, dass ich genau für dieses erwartbare Lesegelüst bereits einen solchen auf meine 13 für 2023 Liste gepackt habe, nämlich Knochenbleich von Ronald Mafi, von dem ich bisher schon einiges Gutes gehört habe.

Der Schrecken der unendlichen Weiten von Alaska

Im Buch begeben wir uns an Protagonist Pauls Seite weit hoch in den Norden nach Alaska. Ein Ort, in dem man das Wort Wildnis noch hautnah fühlen kann, das voll ist von kleinen Ortschaften, die eigene kleine Welten für sich sind, isoliert, gerade im Winter mit nicht selten eigenbrötlerischen Einwohner. So fernab der “Zivilisation” inmitten von endlos erscheinen verschneiten Wäldern, fällt es nur allzu leicht an übernatürliche Schrecken zu glauben, dass muss auch Paul Gallo schnell feststellen und wir LeserInnen auch, denn die Schilderung der beklemmenden Atmosphäre in Dead’s Hand, Alaska, gelingt dem Autor wirklich gut. Die Leere der Einsamkeit, das spürbare Gewicht der Schneemassen und die verwirrende Eintönigkeit nackter Baumstämme, all das sind Bilder, die man beim Lesen im Kopf hat und die maßgeblich zur düsteren, grusligen Atmosphäre des Romans beitragen. Dabei braucht es lange gar keine echten übernatürlichen Begegnungen, allein die Stimmung vor Ort und die kleinen Andeutungen hier und da reichen aus, dass es einem selbst gemütlich auf dem Sofa sitzen kalt den Rücken runterläuft. Diese dichte, beklemmende Erzählweise hat mir sehr gut gefallen und lange Zeit war ich dadurch sehr angetan von dem Roman

Doch während mit Voranschreiten der Handlung die Stimmung immer aufgeladener und immer dichter wurde, und man sich als LeserIn auf ein spannendes Finale freute, enttäuschte mich dieses leider auf ganzer Linie. Es wird ziemlich schnell abgehandelt, der Showdown läuft an einem wie in Trance vorbei und plötzlich ist man am Ende des Romans angelangt. Zwar wurden die Fragen der Geschichte größtenteils alle beantwortet, aber irgendwie war es trotzdem unbefriedigend und will für mich nicht so recht zur sonst so stimmigen Atmosphäre des Buches passen. Als würde man mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen werden und dann versuchen wieder zurück in den Traum zu finden.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Fazit zum Buch.

Knochenbleich hält den/die LeserIn lange Zeit mit einer gelungen, dichten und beklemmenden Atmosphäre inmitten von Alaskas unendlichen Wäldern in Atem, schafft es aber nicht, diese Spannung in ein anständiges Finale gipfeln zu lassen und verspielt so bedauerlicherweise am Ende ein paar meiner Sympathien für das Buch.

Überschrift: Bewertung
Miss Pageturner Rezension Bewertung Skala: vier von sechs Punkte.
Miss Pageturner Rezension Überschrift Andere Meinungen zum Buch.

Recensio
Leseblick: 4/5
Drachenbücherhort
Zeit für neue Genres: 5/5