Buchinfo

Fischer Tor || Orig. Vicious || 1/3 || 400 Seiten
Et.: 27.11.19 || Übersetzerinnen: Petra Huber, Sara Riffel || 978-3-596-70503-0
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(Verlagstext)
Victor Vale und Eli Ever wollen sterben. Allerdings nicht, um tot zu bleiben, sondern um mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wieder aufzuerstehen. Als junge, brillante Medizinstudenten wissen sie genau, was sie tun. Sie planen das Experiment minutiös und haben Erfolg: Beide kommen verwandelt wieder ins Leben zurück. Eli entwickelt eine erstaunliche Regenerationskraft und wird praktisch unsterblich, Victor kann anderen Schmerz zufügen oder nehmen. Was sie nicht unter Kontrolle haben, ist die Tragödie, die durch ihr Experiment ausgelöst wird. Denn Superkräfte allein machen keine Helden …

Miss Pageturner Rezension Überschrift Coververgleich.

Vicious hat sowohl in der originalen US Variante, als auch in der UK Variante je ein Redesign bekommen und ich wollte euch einfach alle zeigen, daher ist der heutige Coververgleich etwas “expandiert”. Zuerst haben wir natürlich das deutsche Cover, dann mittig das aktuelle US Cover und rechts daneben das aktuelle UK Cover. Darunter haben wir links das alte UK Cover und rechts das alte US, sprich das “originale Originalcover”.
Zuerst: Keins der Cover finde ich wirklich schlecht, deswegen wollte ich euch ja alle zeigen, aber wenn ich eine Rangliste erstellen müsste käme das alte US, also ausgerechnet das Original auf Platz 5 😅 die Szene ist schon cool, aber mich stört es, dass es mehr orange, als rot ist, was einfach besser zu Reihe passen würde. Außerdem ist es mir zu statisch, daher landet das alte UK Cover auch ein bisschen weiter vorn auf Platz 4, weil es dynamischer ist. Das deutsche Cover kommt auf Platz 3. Es ist schon ganz cool, aber die anderen sind raffinierter. Übrig bleiben die beiden englischen Redesigns, die ich vor allem aufgrund des Minimalismus liebe. Auf Platz 2 wähle ich das US Cover und auf Platz 1 das UK Cover, wenn man bei diesem nämlich genau hinschaut, verdecken die schwarzen Knochen Schrift, sind also eine Anspielung auf Victors Hobby, das finde ich genial gemacht und es sieht halt auch einfach mega aus.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Meine Meinung zum Buch.

Dieses Buch war mein Buddy Read im September und ich habe es zusammen mit der wunderbaren Steffi von Faanielibri gelesen. Ich bin ja eigentlich nicht so der Superhelden Fan, aber dieser Ansatz der “Umkehrung” von Held und Bösewicht  fand ich interessant genug, um das Buch lesen zu wollen.

Vergangenheit und Gegenwart

Ich las als neugierig drauf los. Die Geschichte wird von Anfang an auf zwei Zeitebenen erzählt, zum einen die Vergangenheit, genauer gesagt 10 Jahre zuvor und zum anderen die Gegenwart. An jedem Kapitelbeginn steht in welcher Zeitebene wir uns gerade befinden, jedoch muss man bei den Gegenwartskapiteln ein bisschen genauer hinschauen, da auch diese Ebene mehrere Tage umfasst, wobei die Angaben aber einen bestimmten Tag als Bezugspunkt haben, was dazu führt das man am Kapitelanfang Angaben hat wie “zwei Tage zuvor” oder “Heute Morgen”. Das ist im ersten Moment tatsächlich etwas verwirrend und ich hatte zu Beginn des Buches Schwierigkeiten mich zwischen den ganzen Zeitebenen zurechtzufinden.
Dies wurde noch dadurch verstärkt, dass die Kapitel extrem kurz sind. Häufig gehen sie nur über 2-7 Seiten, über zehn Seiten geht kaum ein Kapitel hinaus. Man switcht also gerade in der ersten Hälfte des Buches quasi im Sekundentakt von einer Zeitebene zur anderen. Da kann einem schon mal der Kopf schwirren und ich gebe zu, dass ich mich an diesen Stil erst gewöhnen musste.

Wir sind alle der Bösewicht in irgendjemandes Geschichte

Hat man sich aber erstmal eingefuchst, wird man mit einer spannenden und vor allem vielschichtigen Story belohnt. Die ganz große Stärke dieses Buches ist definitiv das Spiel mit den klassischen Schemata von Gut und Böse, Held und Bösewicht. Kein einziger Charakter ist eindeutig als das eine oder andere zu benennen, alle vereinen sowohl gute, als auch schlechte Eigenschaften in sich, wobei ich persönlich schon zugeben muss Victor über Eli deutlich zu favorisieren, was vor allem daran lag, dass Victor sich völlig im Klaren ist, dass er moralisch bedenklich handelt (es stört ihn bloß nicht) während Eli sich für einen waschechten Helden hält, aber eben auch in Wahrheit nicht besser ist. Aber das ist nur meine persönliche Meinung, objektiv lässt sich sagen, dass beide Charaktere wirklich sehr, sehr gut ausgearbeitet sind. Man bekommt als Leser*in einen tiefgreifenden Blick in ihre Denkweise, ihre Wünsche, Ziele und Motivationen inklusive aller Abgründe, die darin liegen. Es hat schon fast eine Tragik dabei zuzusehen, wie Ehrgeiz, Rivalität und der Wille etwas Unvergessliches zu erschaffen, die Beiden gleichermaßen in den Abgrund ziehen, aber genau das macht das Buch gleichzeitig auch so fesselnd.
Es bekommt der Geschichte gut, dass die Autorin ihren Fokus auf nur eine handvoll Charaktere setzt, diese aber ausführlich und glaubhaft ausarbeitet. Natürlich geschieht das bei Protagonisten immer im größeren Ausmaß, las bei Nebencharakteren, das ist hier nicht anders, trotzdem haben manche Nebencharaktere aus Vicious mehr Tiefe, als manch anderer Protagonist aus anderen Büchern und das hat mir mehr gut gefallen.

Auch was die Spannung angeht, konnte ich fast nicht klagen. Trotz der vielen, vielen Rückblicke blieb für mich die Spannung meistens hoch. In dieser Hinsicht waren die kurzen Kapitel wohl sogar förderlich, denn dadurch, dass Geheimnisse und häppchenweise gelüftet wurden, war man immer neugierig auf mehr, auf das große Ganze, dass sich nur Stück für Stück entfaltet. Kurz nach der Hälfte gab es für mich einen kleineren Einbruch. Es wirkte, als hätte die Autorin ihre Figuren bereits für das Finale positioniert und musste jetzt noch ein bisschen Zeit tot schlagen. Im letzten Drittel zieht das Tempo dann aber nochmal ordentlich an und gipfelte in einem gut gelungen Showdown am Ende, dessen Ausgang ihr natürlich selbst herausfinden müsst.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Fazit zum Buch.

Vicious: Das Böse in uns überzeugt mit einem kreativen Spiel von Superheldenklischees, Moralvorstellungen und dem Gut und Böse Schema. Tiefgründige Charaktere und ein zumeist guter Spannungsbogen fesseln den*die Leser*in. Lediglich für einen holprigen Start und einen kleinen Hänger würde ich je einen halben Punkt abziehen.

Miss Pageturner Rezension Bewertung Skala: fünf von sechs Punkte.
Miss Pageturner Rezension Überschrift Andere Meinungen zum Buch.

Faanielibri: 4/5
Foxy Books: 5/5
Kathrineverdeen
Miss Foxy Reads
Ink of Books: 5/5
Himmelsblau: 3,5/5