Miss Pageturner Buchblog Rezension, Foto vom Comic: Sheets: Am Ende bleibt nur ein Bettlaken von Brenda Thummler.

Buchinfo

CroCu (Cross Cult) || Orig. Sheets || 1/3 || 240 Seiten
Et.: 28.11.22 || Übersetzer: Matthias Wieland || 978-3-9874301-2-1
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Miss Pageturner Rezension Überschrift Inhalt des Buches.

(Verlagstext)
Ist ein weißes Bettlaken alles, was uns bleibt? Marjorie Glatt – dreizehn und über die Gebühr pragmatisch veranlagt – fühlt sich wie ein Gespenst. Sie leitet die Wäscherei ihrer Familie und ihr Alltag ist geprägt von unversöhnlichen Kunden, unerträglichem Sportunterricht … und dem anspruchsvollen Mr. Saubertuck, der alles zerstören will, wofür sie so hart gearbeitet hat. Wendell ist ein Geist. Ein Junge, der sein Leben viel zu früh verloren hat. Sein Alltag ist geprägt von einer unwirksamen Todtherapie, einer Identität, die von einem Bettlaken abhängt, und dem gefährlichen Bedürfnis, in der verbotenen Welt der Menschen eine Bestimmung zu finden. Dann sollen ihre Welten aufeinanderprallen: Marjorie sieht sich mit unerklärlichen Katastrophen konfrontiert, nachdem Wendell die Wäscherei der Glatts in seinen mitternächtlichen Spielplatz verwandelt und tagsüber als bloßes Bettlaken erscheint. Während Wendell versucht, sich ein neues Leben nach dem Tod zu erschaffen, sabotiert er unwissentlich das Leben, um das Marjorie so verbissen kämpft.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Coverbesprechung.

Das Cover hatte mich sofort angesprochen. Nicht nur sieht der Geist sehr niedlich aus, man fragt sich auch sofort “Was zum Teufel macht er in einer Waschmaschine?” Darüber hinaus spiegelt das Cover auch schon sehr schön die Farbpalette wider, die in dem Comic hauptsächlich zu finden ist.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Meine Meinung zum Buch

Sheets landete direkt auf meiner Wunschliste, als ich es zum ersten Mal entdecke, wie könnte es auch anders sein, bei diesem tollen Cover, dieses Bild vom Geist in der Waschmaschine brachte mich zum Schmunzeln und ich wollte den Comic unbedingt lesen.

 

Zwei einsame Herzen und jede Menge Wäsche

Marjorie hat es wirklich nicht leicht in ihrem Leben. Nach dem Tod der Mutter zieht sich ihr Vater völlig in sich selbst zurück und vernachlässigt sowohl seine Kinder, als auch das Familiengeschäft, die Wäscherei. Also ist es Marjorie, die den Haushalt schmeißt, sich um ihren kleinen Bruder kümmert, die Wäscherei betreibt und dabei weiterhin zur Schule geht und das alles mit dreizehn! Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, versucht auch noch ein zwielichtiger Geschäftsmann die Wäscherei zu sabotieren, damit er das Grundstück kaufen kann. Da kann sie den kleinen Geist Wendel, für den die Wäscherei eine Mischung aus Abenteuerspielplatz und Spa ist, grade überhaupt nicht brauchen und das Chaos nimmt schnell seinen Lauf.

Die Story rund um Marjorie und Wendell, zwei einsame Herzen, die beide im Grunde einfach nur wieder ein sorgloses und geliebtes Kind sein wollen, ist an sich ganz gut und kratzt zumindest in ein paar Punkten auch an tiefgründige Themen. Leider ist sie doch sehr geradlinig und während der Anfang sehr gut gelungen ist und dem/r Leser/in die beiden Protagonisten und ihr schweres Los behutsam vorgestellt werden, wirkt die zweite Hälfte übereilt und die Auflösung der Ereignisse zu abrupt. Hier hätte man sich ruhig mehr Zeit nehmen können, um den Aufbau der Freundschaft und die einzelnen Charakterentwicklungen zu vertiefen.

Ein weiterer Punkt, der mir aufgefallen ist, ist das Vorhandensein des ein oder anderen Logikfehlers. Denn auch wenn ich die Intention dahinter verstehe, war die Darstellung der meisten Erwachsenen doch sehr seltsam. Dabei meine ich gar nicht mal Mr. Saubertuck, den diabolischer Yogaanhänger mit albernen Namen, sondern vielmehr die Kundschaft der Wäscherei. Offenbar kratzt es niemand, dass eine offensichtlich völlig überforderte Minderjährige den Laden alleine führt, nein da wird das Kind sogar noch angemeckert, weil es nicht schnell genug arbeitet. Das erscheint mir doch arg unrealistisch. Auch der plötzliche Sinneswandel von Marjories Vater ist zwar ein schönes Happy End, in seiner Abruptheit aber auch nicht ganz logisch, wobei das auch mit dem zuvor genannten Problem des Handlungstempos zusammen hängt.

Insgesamt sind das für mich typische Schwächen eines Debüt, den Comic als gesamtes fand ich trotzdem ganz nett. Vielleicht auch, weil ich die Farbpalette so sehr mochte. Es werden vor allem kalte Blau und Lilatöne verwendet, die aber gut zu der leicht melancholischen Stimmung des Comics passen. Der Stil der Figurenzeichen ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, für mich hat er aber hier gepasst. Darüber hinaus beweist Brenda Thummler an vielen Stellen ein Auge für süße Details, z. B. in der Bibliothek, wo diverse Buchtitel zu sehen sind, oder in einem großen Panel, das die Geisterwelt zeigt, was fast schon wie ein Wimmelbild wirkt und in dem man viele kleine lustige Szenen entdecken kann.

Sheets: Am Ende bleibt nur ein Bettlaken von Brenda Thummler, CroCu, 2022, S.11-12

Miss Pageturner Rezension Überschrift Fazit zum Buch.

Ein niedlicher Comic, über zwei einsame Herzen, die sich finden und anfreunden, der wunderschön aussieht, in der Handlung aber noch ein paar typische Debüt Schwächen, wie ein paar Logikfehler und ein nicht optimales Handlungstempo aufweist.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Bewertung.
Miss Pageturner Rezension Bewertung Skala: vier von sechs Punkte.
Miss Pageturner Rezension Überschrift Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an folgenden Verlag
logu de croku Verlages (ein Imprint von Cross Cult)
Miss Pageturner Rezension Überschrift andere Meinungen zum Buch.

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