Buchinfo

Heyne || Orig. Gideon The Ninth  || 1/3 || 608 Seiten
Et.: 13.04.20 || Übersetzerin: Kirsten Borchardt || 978-3-453-42373-2
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(Verlagstext)
Gideon Nav reicht es. Sie hat genug von dem düsteren Planeten voller verknöcherter Nonnen, starrer Regeln und schwarzer Klamotten, auf dem sie aufgewachsen ist. Genug von einem Leben als Dienerin des Neunten Hauses. Vor allem aber hat sie genug von Harrowhark Nonagesimus, der Erbin eben jenes Hauses, die Gideon mit ihrer herrischen Art das Leben schwer macht. Also packt Gideon ihr Schwert und ihre Pornohefte ein, um endlich von diesem gottverlassenen Planeten zu verschwinden. Doch sie wird erwischt. Die Strafe für ihren Fluchtversuch ist unangenehm: Sie soll Harrowhark als Schwertmeisterin an den kaiserlichen Hof begleiten, wo diese, gemeinsam mit den Erben der anderen royalen Häuser, an einem Wettkampf auf Leben und Tod teilnimmt. Wenn sie den Untergang des Neunten Hauses und ihres Planeten verhindern wollen, müssen die beiden wohl oder übel zusammenarbeiten. Und das, obwohl sie einander auf den Tod nicht ausstehen können

Miss Pageturner Rezension Überschrift Coververgleich.

Ihr fragt euch vielleicht, warum ich ein Coververgleich mache, wo das Cover doch im Deutschen übernommen wurde. Nun wer genau hinsieht, wird feststellen das dem nicht ganz so ist. Ein kleines, aber in meinen Augen wichtiges Detail fehlt nämlich, und zwar die Skelette und Knochen im Hintergrund. Ich finde es sehr schade, dass diese weggelassen wurden, wirkt es doch noch viel epischer, wenn Gideon eiskalt durch um sie herum zerstört werdenden Skelette marschiert, als einfach nur so im luftleeren Raum wie beim deutschen Cover. Auch die Schrift gefällt mir beim Original deutlich besser.
Wenigstens wurde die Hauptillustration übernommen. Die Protagonistin sieht absolut Badass aus und passt hundert Prozent zu Gideon, was ja auch kein Wunder ist, wurde das Bild doch extra für dieses Buch gemalt. Solche Coverillustrationen sind mir immer am liebsten.

Die Coverillustration stammt von Tommy Arnold

Miss Pageturner Rezension Überschrift Meine Meinung zum Buch.
Wie ich gerade schon sagte, schon als ich das Buch Ende letzten Jahres bei den Neuerscheinugnen 2020 sah, wollte ich es unbedingt lesen. Mit dem Klapptext im Hinterkopf erhoffte ich mir eine spannende abgedrehte Story.
 

Eine Galaxie aus Knochen und Gebein

Als ich im Klapptext von verknöcherten Nonnen las, hatte ich noch keine Ahnung, wie wörtlich das gemeint ist. Bereits beim Lesen der ersten 20 Seiten wird klar: das hier, wird ein skurriler Genremix werden. Wir haben klassische Sci-Fi Elemente, wie diverse Planeten, Raumschiffe etc. Gleichzeitig wird die Galaxie beherrscht von Adelshäusern, die allesamt Nekromanten sind. In Gideons Welt laufen Skelette als Diener rum, ist ein menschlicher Brustkorb ein Modeaccessoire und können ein paar Fingerknöchelchen zur tödlichen Waffe werden.
 
Diese Mischung aus Sci-Fi und Dark Fantasy fand ich ungemein faszinierend. Leider, und das ist im Grunde das einzige Manko an diesem Buch, wird die Welt dem Leser kaum vorgestellt. Ich gebe zu, ich hatte die ersten 200 Seiten noch meine Schwierigkeiten, in das Buch hineinzufinden. Man wird mit allerhand neuer Begriffe bombardiert und nicht immer erschließen sich diese sofort aus dem Kontext heraus, weswegen in am Anfang so einige Fragezeichen im Kopf hatte. Manche Dinge werden dann zwar im Verlauf der Handlung klar, vieles bleibt aber auch offen und so ganz sehe ich in dieser Galaxie aus Knochen auch jetzt nach der letzten Seite noch nicht ganz durch. 
 
 

Wettkampf der Nekromanten

So richtig angekommen im Buch war ich dann ungefähr ab dem Zeitpunkt, an dem der Wettkampf er Häuser so richtig losging. Dadurch, dass die Handlung sich rein auf diesen Wettbewerb konzentrierte wurde der Rahmen kleiner und man hatte einen besseren Überblick. Die Story entfaltet sich dann zu einer spannenden Schnitzeljagd nach mysteriösen Schlüssel und Geheimnissen, die mich super unterhalten hat.
Das lag auch zum großen Teil an der Protagonistin. Gideon ist herrlich frisch, frech und schlagfertig und ihre verbalen Schlagabtäusche mit Harrow waren jede einzelne Zeile es wert, gelesen zu werden. Ebenfalls sehr positiv empfand ich den Umgang mit Homosexualität in diesem Buch. Ja, es gibt eine LGBT Lovestory, aber das ist nicht der Fokus dieses Romans und wird auch nicht extra herausgestellt. Genau das ist es, was wir in der Bücherwelt mehr brauchen: Bücher mit LGBT Paaren, deren Fokus aber eben NICHT diese Beziehung ist, denn nur so wird etwas zur Normalität, was eigentlich schon längst ein solche sein sollte, auch in der Bücherwelt.
Miss Pageturner Rezension Überschrift Fazit zum Buch.

Nach einem etwas holprigen Start, bei dem das Worldbuilding besser erläutert hätte werden sollen, begeisterte mich dieses Buch mit seiner schlagfertigen Protagonistin und den vielen kreativen, ja schon skurillen Ideen. Diese Reihe werde ich definitiv weiter verfolgen.

Miss Pageturner Rezension Bewertung Skala: fünf von sechs Punkte.
Miss Pageturner Rezension Überschrift Andere Meinungen zum Buch.