Buchinfo

Impress || Einzelband || 422 Seiten || Et.: 05.05.16 || 978-3-646-60240-1
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(Verlagstext)
Eleanor ist anders als die Mädchen an ihrer Schule. Während jene shoppen gehen, hockt sie als leidenschaftliche Gamerin zu Hause und spielt bis tief in die Nacht heroische Online-Spiele. Bis eines Tages das Unmögliche wahr wird und sie im neuesten Trendgame »Ebelle« aufwacht. Ohne Waffe und in Schuluniform muss sie sich von Null auf ein Überleben sichern, Aufgaben erfüllen und vor allem einen Weg zurück in die Realität finden. Gar nicht so leicht, wenn man sich in einem mittelalterlichen Reich befindet, das kurz vor einem Krieg steht und in dem man noch nie etwas von heißen Duschen oder Smartphones gehört hat. Aber Eleanor ist eine gute Spielerin. Sie lernt die richtigen Leute kennen, schlägt sich durch und gewinnt sogar das Herz eines entscheidenden Kämpfers. Währenddessen braut sich über Ebelle ein Unheil zusammen, das nur sie aufhalten kann…

Das Cover finde ich ganz schön, mir gefallen die Farben. Auch das in die Ferne blicken hat was. Als ob die ganze unbekannte Spielewelt sich vor einem ausbreitet. Lediglich diesen Rahmen finde ich hässlich, den hätte man weglassen sollen.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Meine Meinung zum Buch.
Ebelle ist ein Buch, dass in meinen Augen viel Potenzial hatte, dieses aber leider nicht ausschöpfen konnte. Für mich als leidenschaftliche Leserin und Gamerin klang es zunächst wie das perfekte Buch: Eine nerdige Protagonistin wird magischerweise in ihr Lieblings PC Rollenspiel gezogen und muss nun in der Spielewelt bestehen. Hat mich an Sword Art Online erinnert, falls das jemand von euch etwas sagt (Ein sehr erfolgreicher Anime)
 

Flache Charaktere und konstruierte Dialoge

Auf den ersten Seiten lernt man Eleanor, kurz Elle, und ihr bisheriges Leben kennen. Sozial etwas unbeholfen aber schlagfertig. Dazu noch ein Vater, der zwar ein bisschen überfordert alleinerziehend mit einer Teenagertochter wirkt, aber herzlich. Man erhält auch einene ersten Einblick in die Welt von Ebelle, da Elle das Spiel kurz spielt. Soweit, so gut.
Irritiert, hat mich die Darstellungsweise von dem Spiel. Endlose Ladebalken? In welchem Jahrzehnt spielt das Buch? Etwa in den 90ern? Selbst mit mittelmäßger DSL/ Kabel Internet Leistung gibt es heutzutage kaum noch Ladezeiten. Zudem macht es auch keinen Sinn, dass Neulinge wahllos von anderen Spielern angegriffen werden. In den meisten Spielen kann man andere echte Spieler nur in bestimmten Bereichen bez. mit deren Zustimmung bekämpfen. Aber nun gut, dachte ich mir. Sie hat ja nur 3 Minuten oder so gespielt.
 
Als sie dann in das Spiel teleportiert wird geht es erst mal gemächlich zu. Auf der Suche nach der versteckten Aufgabe, die sie ihrer Meinung nach wieder nach Hause bringt, wandert Elle als Botin in die Stadt und überreicht der Adelstochter Isena die Nachricht, von der sie auch prompt eingestellt wird. Schnell kommen dann noch allerhand andere Charaktere hinzu, unter anderem der Love Interest. Doch alle blieben für mich leider ziemlich blass. Zu keinem konnte ich eine wirkliche Verbindung aufbauen.
Auch Eleanor selbst konnte mich nicht erreichen. Zum einen war sie mir viel zu passiv und ließ sich nur von einem Ereignis zum nächsten treiben und zum anderen ging sie mir an manchen Stellen gehörig auf die Nerven, da sie ständig alles persönlich nimmt und immer gleich beleidigt ist wie ein bockiges Kind. Auch ihr permanenter verbaler Schlagabtausch mit Gordian, fand ich wenig amüsant, sondern aufgesetzt und zwanghaft konstruiert.
 

Das Buch hat mit Online Games in etwa so viel zu tun, wie ein Dreirad mit einem Rennauto

Ich muss sagen, dass ich mich ab Mitte des Buches ziemlich zu langweilen begann. Leider fehlten auch sämtliche Spiel-Elemente. Nirgendwo waren andere Spieler zu erkennen, es gab keine Monster die bekämpft werden mussten, keine Quest, keine freischaltbaren Fäigkeiten, keine Rüstungswerte, Tränke oder überhaupt irgendwas, was man aus den gängigsten MMORPGs kennt. Im Grunde ist Ebelle nur eine ganz normale Mittelalterwelt, als hätte Elle einfach “nur” eine Zeitreise gemacht. Das hat mich ziemlich enttäuscht.
Insgesamt hatte ich nicht das Gefühl, dass die Autorin sich mit Online Games auseinandergesetzt hat, ehrlich gesagt wirkt das Buch sogar so, als hätte sie noch nicht mal ein Einziges gespielt.

Zum Ende hin tauchen dann doch noch andere Spieler auf. Allerdings sind sie eine gesichtslose blutrünstige Masse, die nichts weiter tut, als die Leute zu ermorden. Das fand ich dann schon eine ziemlich unfaire Darstellung vom Rollenspieler. Als ob es der Sinn irgendeines Spiels wäre wahllos alle NPCs zu killen. Auch die Begründung für das Ganze Spiel war für mich etwas fadenscheinig, aber ich will hier nicht spoilern.

Den Vogel abgeschossen haben dann noch die letzten zwei Seiten. Ich kann es ohne Spoiler nicht sagen, aber nur so viel: So gedankenlos verhält sich kein Mensch, Liebe hin oder her.
Miss Pageturner Rezension Überschrift Fazit zum Buch.

Dem ein oder anderen könnte Ebelle gefallen, mich konnte es aber leider so gar nicht erreichen.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Andere Meinungen zum Buch.