(Verlagstext, Achtung: Band 2, Spoilergefahr!)
Kyoshis Stellung als wahrer Avatar ist endlich gefestigt – doch der Preis ist hoch. Nun, da ihre Mentoren fort sind, bereist Kyoshi allein die Vier Nationen und kämpft darum, den Frieden zu wahren. Sie erlangt immer größere Bekanntheit. Doch dann zeigt sich eine mysteriöse Bedrohung aus der Geisterwelt. Um zu verhindern, dass die Vier Nationen vernichtet werden, müssen Kyoshi, Rangi und ihre widerwilligen Verbündeten ihre Kräfte vereinen.
Das Cover gefällt mir nicht ganz so gut, wie das von Band eins, weil die Figuren für mich nicht ganz harmonisch zusammen passen, sondern eher ausschauen, als stehen sie beide allein für sich. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, das Cover sieht trotzdem gut aus und ich finde es toll, nun auch eine farbige Version von Rangi zu sehen.
(Achtung: Dies ist eine Rezension zu einer Reihenfortsetzung. Ich versuche Spoiler zu Vorgängerbände zu vermeiden, kann aber nicht garantieren, dass es mir immer vollständig gelingt.)
Wer mich und meinen Blog schon länger kennt, weiß vielleicht: Ich bin ein riesiger Avatar Fan und habe euch hier auf meinem Blog ja auch schon das ein oder andere zum Avatar Universum vorgestellt. So zum Beispiel den Roman der den Auftakt der Geschichte rund um Avatar Kyoshi darstellt. Mit Die Schatten von Kyoshi wird diese Geschichte nun weitererzählt und ich war mehr als gespannt, wie es mit Kyoshi weitergeht.
Die Feuernation vor Sozin
Als Avatar hat man alle Hände voll damit zu tun den Frieden der Nationen zu wahren, das muss auch Kyoshi, frisch anerkannter Avatar, schnell feststellen. Kaum weiß die Welt, dass sie und nicht Yun der Avatar ist, da erreicht auch schon ein Hilferuf des Feuerlords Kyoshi. Dessen Autorität wird nämlich infrage gestellt und es droht ein Bürgerkrieg. Kyoshi reist daher unverzüglich in die Feuernation und ein Ränkespiel rund um den Thron des Feuerlords beginnt.
Da die Romane rund 300 Jahren vor den Ereignissen der Serie spielen, bekommen wir als Leser/in einen Einblick davon, wie die Feuernation war, bevor Feuerlord Sozin den 100-jährigen Krieg begann, das fand ich unglaublich faszinierend. Zu diesem Zeitpunkt hat die Feuernation noch viel Ähnlichkeit mit dem japan der Shogunzeit, sprich es gibt einen Shogun aka Feuerlord, aber auch noch viele Clans, die alle Ehrgeiz auf den Thron haben. Die Feuernation ist also noch deutlich feudaler geprägt, als es später unter Sozin und seien Nachfolger sein wird, aber auch wenn wir hier ein anderes Zeitalter der Feuernation betrachten, fallen trotzdem einige Dinge auf, die zum bereits bekannten Kanon der Serie passen: So zum Beispiel der strenge Fokus auf Ehre und die Bedeutung des Haarknotens in diesem Zusammenhang. Solche Details verknüpfen wieder gekonnt die Romane, mit dem Serienuniversum und lassen die Bücher als natürliche Erweiterung des Kanons erscheinen. Dafür gibt es wieder ein großes Lob.
Avatar ohne Plan
Weniger überzeugt hat mich die eigentliche Handlung. Denn ehrlich gesagt passiert überhaupt nicht viel. Kyoshi kommt in der Feuernation an und versucht die gegen den Feuerlord gerichtete Verschwörung aufzuhalten, und einen Bürgerkrieg zu verhindern. Gleichzeitig taucht auch Yun wieder auf und beginnt einen Rachefeldzug. Klingt beides eigentlich nach jeder Menge Potenzial für Spannung und Aktion, doch statt spannende Kämpfe und teuflische Intrigen, bekommen wir hauptsächlich Kyoshi, die von A nach b reist, weil man es ihr sagt und mit Leuten redet, weil man ihr das sagt. Überhaupt zeigt Kyoshi wenig Eigeninitiative. Sie ist zwar ständig unzufrieden mit der Situation, eine Idee wie sie das ändern könnte hat sie aber nicht, und so besteht ein Großteil des Buches daraus, wie Kyoshi planlos durch die Feuernation zieht.
Die ganze Zeit habe ich darauf gewartet, dass sich bei ihr etwas entwickelt, dass irgendwann ein Aha-Moment kommt oder es sonst irgendwie klick macht und sie vom sturen Teenager zu dem Avatar werden lässt, an die sich die Nachwelt noch Jahrhunderte später voller Respekt erinnern. Doch nach Beenden des Buches hatte ich das Gefühl, dass Kyoshi noch immer genau da ist, wo sie am Ende von Band eins stand und meilenweit davon entfernt, die selbstbewusste, starke und mit sich im Reinen seiende Frau zu sein, die wir in der Serie kennenlernten. Da nach derzeitigem Stand die Reihe abgeschlossen ist und keine weiteren Bücher zu Kyoshi erscheinen, ist das ziemlich enttäuschend.
Band zwei der Geschichte rund um Avatar Kyoshi konnte mich leider nicht so überzeugen, wie sein Vorgänger. Zwar haben mir der Einblick in die Feuernation vor Sosin und die Hintergründe zu Avatar Kuruk sehr gut gefallen, aber sonst bietet das Buch einfach zu wenig. Zu wenig Handlung, zu wenig Entwicklung bei den Charakteren.
Aus dem Avatar Universum ebenfalls von mir rezensiert:
Die Avatar Chroniken:
Kyoshi: #1: Der Aufstieg von Kyoshi
Die Avatar Comics:
#1: Das Versprechen || #2: Die Suche