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Hallo meine Lieben, heute möchte ich euch mal wieder einen Klassiker näher vorstellen.

Was ist Classic Time? 

Darin geht es um vier Schwestern, die zusammen durch dick und dünn gehen, genau die Rede ist von:

Mehr Spotlight für die March Schwestern bitte!

Little Women stand schon lange auf meiner Leseliste. Leider gab es bisher kaum anständige deutsche Ausgaben von dem Buch. Während Little Women im englischsprachigen Raum weit bekannt ist, haben die March Schwestern hierzulande bedauerlicherweise (noch) nicht ganz so viel Bekanntheit erlangt. Bisher war Alcotts Jugendroman hierzulande vor allem unter dem Titel “Betty und ihre Schwestern” verlegt worden. Ein furchtbarer Titel, wie ich finde, da ich zu einem keinen Grund sehe, warum Beth als Betty eingedeutscht werden musste, während andere typisch englische Namen wie Amy bestehen blieben und zum anderen suggeriert er, dass Beth die Hauptperson sei, was aber nicht stimmt, da alle Schwestern im Fokus stehen und nicht nur Beth/Betty.

Umso erfreuter war ich, dass dieses Jahr einige Neuauflagen des Buches erschienen sind. Ob das nun der neuen Verfilmung mit Emma Watson oder einem gesteigerten Interesse an Klassikern liegt, sei dahingestellt, die Hauptsache ist, dass Meg, Jo, Beth und Amy endlich auch bei uns die Gewandung bekommen, die sie verdient haben.
Ganz besonders hervorheben möchte ich dabei die illustrierte Ausgabe aus dem Reclam Verlag und das nicht, weil sie mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zukommen ließen, sondern weil ich die Ausgabe wirklich empfehlen kann, und zwar aus den folgenden Gründen:

1. Alles zusammen was zusammen gehört

Der erste Vorteil liegt ganz klar darin, hier eine Gesamtausgabe in den Händen zu halten. Little Women ist nämlich ursprünglich in zwei Teilen erschienen (Teil 1 Little Women und Teil 2 Good Wives) wurde später aber dann im englischsprachigen Raum eigentlich immer zusammen als Little Women verlegt. In der deutschen Übersetzung wird aber offenbar immer noch gerne die ursprüngliche Teilung beibehalten (so z. B. bei der ebenfalls neuen Atrium Ausgabe). Hier haben wir jedoch beide Teile vereint. Zusammen, was zusammen gehört eben.

2. Beth bleibt Beth und Little Women bleibt Little Women

Kein Eindeutschen von Namen, keine unnötige Titeländerung, mehr gibts nicht zu sagen.

3. Die Aufmachung und Illustrationen

Ja, ich bin halt auch ein Bücherästhetizist, das ist nicht zu leugnen. Natürlich gefällt mir diese Ausgabe auch deshalb so gut, weil sie einfach wunderhübsch ist. Der Umschlag ist schon hübsch, aber darunter sieht es noch viel besser aus, mit bedrucktem Einband, den zahlreichen, Illustrationen und Seiten, die optisch handgeschöpftes Papier nachempfunden sind, aber seht selbst:

Worum es geht

Doch kommen wir vom wunderschönen Äußerem zum Inhalt, denn manche von euch fragen sich jetzt bestimmt, worum es in Little Women überhaupt geht. Die Geschichte startet in den USA, genauer gesagt in Massachusetts, während der Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges. Wir begleiten die ehemals wohlhabende, doch nun ärmere Familie March. Während der Vater im Krieg kämpft und die Mutter in diversen Wohltätigkeits- und Veteranenverbänden aushilft, versuchen die vier Geschwister Meg, Jo, Beth und Amy ihren Alltag zu stemmen. Während der erste Teil Little Women vor allem episodisch aus dem Alltag der Mädchen erzählt, große und kleine Dramen beinhaltet und die Persönlichkeitsentwicklung der vier Schwestern zum Fokus hat, konzentriert sich der zweite Teil Good Wives vor allem auf das Erwachsen werden, mit allem, was dazu gehört. Viel mehr mag ich euch zur Handlung gar nicht sagen, stattdessen möchte ich euch kurz die vier Schwestern vorstellen

Die March Schwestern

Meg

Meg, eigentlich Margaret, ist mit ihren 16 Jahren zu Beginn des Buches die älteste der March Schwestern. Sie wird als eine ausgesprochene Schönheit beschrieben und hat viele Bewunderer. Als älteste Tochter erinnert sie sich noch gut daran, wie es war wohlhabend zu sein und vermisst diesen Lebensstandard daher von allen am meisten. Sie legt viel Wert auf Etikette und Anstand, ist aber ebenso fürsorglich und herzlich und kümmert sich sowohl um ihre Schwestern, als auch den Haushalt, wenn ihre Mutter nicht da ist. Trotzdem ist es ihr geheimer Wunsch, irgendwann einmal in einem großen, vornehmen Haus zu leben.

Art by Roby Fanart
Jo

Jo, eigentlich Josephine, ist zu Beginn 16 und der Wildfang der Familie. Sie wäre viel lieber ein Junge geworden und es fällt ihr dementsprechend schwer sich den geltenden Anstandsregeln für Damen zu beugen (sehr zum Verdruss von Meg). Sie ist temperamentvoll und manchmal aufbrausend. Sie tobt gerne und spielt Theater, aber ihre große Leidenschaft gilt dem Schreiben. Ihr Traum ist es, einmal Schriftstellerin zu werden und damit viel Geld für ihre Familie zu verdienen, denn trotz aller Wildheit hängt Jo sehr an ihrer Familie und ganz besonders an Beth, die sie umsorgt und behütet.

Art by Roby Fanart
Beth

Beth, 13, ist die gute Seele des March Haushalts. Sie ist schüchtern und zurückhaltend, dafür hat sie das größte Herz von allen. Sie liebt die Musik und das Klavierspielen genauso wie ihre Familie. Sie ist sehr pflichtbewusst und fürsorglich und kümmert sich um den Haushalt ebenso, wie um ihre “kranken” Puppen. Jeder, der sie näher kennen lernt, muss Beth in sein Herz schließen. Sie kann sich oft für die kleinen Dinge im Leben begeistern und wünscht sich für die Zukunft daher vor allem weiterhin mit ihrer Familie zusammen zu sein.

Art by Roby Fanart
Amy

Amy ist mit ihren 12 Jahren die jüngste March Schwester. Sie ist etwas eitel und oberflächlich und daher sehr auf Kleidung, Schmuck und Ähnliches fixiert, zudem kann sie ihrem Alter entsprechen oft auch noch etwas kindisch sein. Gleichzeitig ist sie freundlich und hat ein einnehmendes Wesen, mit dem sie schnell neue Freunde findet. Sie bewundert Meg sehr, hängt aber auch an ihren anderen Schwestern, auch wenn sie sich mit Jo öfters mal in die Haare bekommt. Ähnlich wie Meg wünscht sich auch Amy sehr aus dem ärmlichen Leben auszubrechen und hat daher zum Ziel, einmal reich zu heiraten.

Meine Gedanken zum Buch

Little Women ist vor allem deshalb auf meiner Leseliste gelandet, weil es bez. die Schriftstellerin oft in einem Atemzug mit Lucy Maud Montgomery (Anne auf Green Gables) und Jean Webster (Lieber Daddy-Long_Legs) genannt wird. Sowohl Anne, als auch Daddy-Long-Legs habe ich bereits gelesen und geliebt und habe, wie so viele andere vor mir auch schon, insbesondere die für die jeweilige Zeit sehr fortschrittlichen Position im Hinblick auf Frauenrechte und die Selbstbestimmung der Frau geschätzt. Zwar sind auch Anne und Judy am Ende verheiratet, aber die Suche nach einem passenden Mann stand nie im Vordergrund, stattdessen versuchen beide Romanheldinnen vordergründig ihre beruflichen Ziele und Träume zu verwirklichen und sich ein unabhängiges Leben aufzubauen. Ähnliches erwartete ich daher auch von Little Women, was ich dabei jedoch nicht bedachte war: Das Buch ist gut 50 Jahre älter als Anne oder Daddy Long-Legs. Doch was bedeutet das genau?

Es bedeutet vor allem, dass sich die Lebenswelten der Charaktere doch noch sichtlich unterscheiden. Das häusliche Glück für die Frau spielt hier noch eine wesentlich größere Rolle und über das ganze Buch verteilt wird immer wieder betont, dass im resoluten Führen des eigenen Haushaltes und dem Dasein für die eigene Familie das größte Glück einer Frau liegt, vermischt mit starken religiösen Mahnungen und Predigen hat das Buch schon manchmal den unangenehmen Beigeschmack einer Moralapostelpredigt. Doch das ist der oberflächliche Blick. Sicherlich, vieles, was Alcott in ihrem Roman anpreist, ist aus unserer heutigen feministischen Sicht nicht mehr akzeptabel, aber ich finde es sowieso immer schwierig ein 150 Jahre altes Werk, nach heutigen feministischen Maßstäben bewerten zu wollen. Stattdessen sollten wir uns lieber vor Augen führen, was die Autorin TROTZ ihres Zeitalters bereits geleistet und “vorgedacht hat”, denn wenn man genau hinschaut lässt sich da so einiges finden.

Den meisten Leser*Innen würde da bestimmt als erstes Jo einfallen und das auch zurecht. In ihr zeigt Louisa May Alcott wie bei keinem anderen Charakter, was sie sich für die Zukunft von Frauen wünscht: Unabhängigkeit, die Freiheit auch mal wild zu sein und zu toben, die Auflockerung von Anstandsregeln und vor allem die Möglichkeit zur beruflichen Selbstbestimmung. Eine Protagonistin wie Jo, die so “jungenhaft” ist, so unkonventionell und sich gegen bestehende gesellschaftliche Normen auflehnt UND TROTZDEM ein positiv behafteter Charakter bleibt, hat es zuvor noch nie gegeben, hier zeigte Alcott klar feministische Pionierleistung und schaffte ein Vorbild für viele junge Mädchen ihrer Zeit und noch weit drüber hinaus.

Darüber hinaus lassen sich zwischen den Zeilen viele weitere moderne Denkansätze finden, so zum Beispiel der positive Einfluss von Frauen. In einer Zeit, in der der Mann das Oberhaupt der Familie und der Herr des Hauses war, war es noch schwer vorstellbar, dass seine Frau ihn positiv beeinflussen könnte. Das Bild der Femme Fatale, die Männer verführt und zum Schlechten verleitet, ja das kannte man, doch ein positiver Einfluss, nein das lief doch genau umgedreht, dachte man. Doch an Laurie zeigt Alcott subtil aber deutlich, dass es eben doch in beide Richtungen funktioniert und dass ein Mann auch, oder besser gesagt vor allem, durch den Einfluss von Frauen erst einen guten Charakter ausbildet. Das hebt die Rolle von Frauen in der Familie, von Arbeitskraft und “Seelsorgerin” auf Erziehungsfigur und das ist ebenfalls ein neuer Meilenstein, galt die Erziehung, gerade von Söhnen doch als Sache des Vaters.

Doch auch abseits großer feministischer Gedanken und Ideen lohnt sich das Buch auf jeden Fall. Zum einen überzeugte mich auch der sozialkritische Charakter des Buches, den Einfluss von Dickens, den Alcott mal als ein literarisches Vorbild nannte, lässt sich deutlich spüren und während Dickens sich doch damit begnügte den Sozialrealismus aus männlicher Perspektive zu schildern wie z.B. in Oliver Twist, führt Alcott das ganze mit weiblicher Perspektive fort (ja, ja da bin ich ja schon wieder beim Feminisms, sorry, not sorry)

Und auch wer einfach nur Unterhaltung und etwas für’s Herz sucht, kann beherzt zu Little Women greifen, denn neben alldem, was ich gerade genannt habe, ist Little Women vor allem eine Geschichte über Schwesternliebe, Freundschaft, familiärer Zusammenhalt und dem Chaos des Erwachsenwerdens und gerade bei letzterem mögen sich die Details im Laufe der Zeit geändert haben, die großen Kernfragen jedoch wie z.B. Wer bin ich? Was will ich mit meinem Leben anfangen? Etc. sind noch genauso aktuell wie vor 150 Jahren und können damit auch heute noch junge Menschen ansprechen, was Little Women einfach zeitlos macht.

Little Women” to receive another film adaptation in 2019 — Mount Holyoke  News

Hintergrund zum Buch

Jetzt wisst ihr worum es geht, und warum es sich lohnt Little Women zu lesen. Jetzt möchte ich euch noch ein bisschen was zur Entstehungsgeschichte des Buches erzählen. Das Besondere ist nämlich, dass Little Women sehr viele autobiografische Züge hat. Doch die Anregung, das Buch zu schreiben kam von Louisa May Alcotts Verleger Thomas Niles. Dieser schlug vor, ein Buch für Mädchen zu schreiben, dass man der breiten Masse verkaufen könnte. Alcott wehrte sich zunächst sehr gegen diese Idee, in einem Brief an eine Freundin hat sie geschrieben:

I could not write a girls’ story knowing little about any but my own sisters and always preferring boys

Doch Niles ließ nicht locker und sogar Louisas Vater hielt es für eine hervorragende Idee, sodass sie schließlich nachgab und im Mai 1868 in ihr Tagebuch schrieb:

Niles, partner of Roberts, asked me to write a girl’s book. I said I’d try.

Da sie, wie sie in ihrem Brief schon festgestellt hatte, glaubte, nichts über Mädchen außer ihren Schwestern zu wissen, beschloss Alcott ihren Roman an ihr eigenes Leben mit ihren drei Schwestern zu orientieren. Die meisten Figuren im Buch sind von tatsächlichen Verwandten und Bekannten aus Alcotts Leben inspiriert, wenn auch in manchen Fällen wie z.B. Mr. und Mrs. March stark idealisiert.
Louisa May Alcott schrieb Little Women in erstaunlichen 10 Wochen runter, was vielleicht auch daran lag, dass es für sie immer noch eher eine Auftragsarbeit, als etwas das sie wirklich schreiben wollte war, sodass sie zügig fertig werden wollte, um das Geld zu bekommen. In ihr Tagebuch schrieb sie diesbezüglich:

I plod away, although I don’t enjoy this sort of things.

Im Juni 1868 übergab Alcott schließlich die ersten 12 Kapitel an Niles, wobei sie wenig begeistert von ihrem eigenen Werk war und offen zugab, dass sie es für ziemlich langweilig hielt, wobei ihr Niles sofort zustimmte. Dennoch gab Niles das Manuskript seiner kleinen Nichte Lilie zum Lesen und die wiederum fand es großartig. Auch andere jüngere Mädchen, die es Testlesen durften, waren begeistert, konnten sie sich doch sofort mit den Marchschwestern identifizieren, sodass auch Alcott zugeben musste:

they are the best critics, so I should definitely be satisfied

Tatsächlich sollten die kleinen Kritiker*innen völlig Recht behalten, denn nachdem das Buch noch im Oktober 1868 durch die Verleger Roberts Brothers erschienen war, wurde es praktisch über Nacht ein voller Erfolg. Die erste Auflage von 2.000 Stück war im Nu vergriffen und die Nachfrage nach weiteren Ausgaben war so groß, dass Roberts Brothers gar nicht mit dem Nachdrucken hinterherkam und ernsthafte Schwierigkeiten hatten, die Nachfrage zu bedienen. Diesen Erfolg nahm Alcott dann zum Anlass, nur 3 Monate später mit Good Wives das Manuskript für den Nachfolger abzuliefern, welches ebenfalls vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurde. 1983 wurden dann schließlich Little Women und Good Wives zu einem Buch zusammengefasst und gemeinsam als Teil eins und zwei von Little Women veröffentlicht.

Und zum Schluss noch ein kleiner Funfact: Die Illustrationen zur ersten Ausgabe von Little Women lieferte niemand anderes als Louisas Schwester May Alcott, die das Vorbild für Amy March war. Hier seht ihr ein paar dieser allerersten Illustrationen:

Die Autorin Louisa May Alcott

Louisa May Alcott im Alter von 20

Louisa May Alcott wurde am 29. November 1832 in Germantown, Pennsylvania, als zweite von vier Töchtern geboren. Ihre Eltern waren der Pädagoge und bekennender Transzendentalist Amos Bronson Alcott und Abigail May Alcott, die sich viel für die Abschaffung der Sklaverei und das Frauenwahlrecht einsetzte. Ihre Schwestern waren: Anna Bronson Alcott (Vorbild für Meg), Elizabeth Sewall Alcott (Vorbild für Beth) und Abigail May Alcott, gerufen May (Vorbild für Amy). 1840 zog die Familie nach Concord, Massachusetts, einem Ort von dem Henry James später mal sagen wird er sei für die amerikanische Literaturgeschichte das, was Weimar für die deutsche ist.

Die Familie lebte schon seit Louisas frühster Kindheit in Armut, was vor allem daran lag, dass Amos nicht mit Geld umgehen konnte. Im Gegensatz zu ihren Romanheldinnen, die zwar zu arm für die feine Gesellschaft, jedoch nicht völlig mittellos sind, musste Louisa May Alcott am eigenen Leib spüren, was wirkliche Armut und auch Hunger bedeuteten. Daher fasste sie, wie ihr alter Ego Jo, mit 15 den Plan Schriftstellerin zu werden, um damit viel Geld für sich und ihre Familie zu verdienen und ebenso wie ihre Romanheldin hatte Louisa eine Leidenschaft für aufregende und abenteuerlustige Geschichten, spielte liebend gern die Männerrollen im Theater und verstand sich mit Jungen besser als mit Mädchen. Ein trauriger Aspekt aus dem Buch, der ebenfalls aus Alcotts echtem Leben stammte, ist der Tod in Folge von Scharlach ihrer Schwester Elizabeth 1856

Louisa May Alcott im fortgeschrittenen Alter

Um ihrer Familie finanziell zu helfen, begann Alcott schon früh zu arbeiten und nahm dabei alle möglichen Jobs an. So arbeitete sie u.a. als Lehrerin, Haushälterin und Näherin. Ihre Erfahrungen aus dieser Zeit ließ sie 1873 in die Erzählung Work: A Story of Experience einfließen. 1854 veröffentlichte sie ihr erstes Buch, Flower Fabels. Zudem veröffentlichte sie unter einem Pseudonym kleiner Schauer- und Abenteuergeschichten in Zeitungen. Erstmal einen kleineren Erfolg hatte sie mit ihrer 1863 erschienen Erzählung Hospital Sketches, in der sie ihre Erfahrungen als Krankenschwester im Bürgerkrieg und ihre darauffolgende Typhus Erkrankung und Behandlung verarbeitete. Neben ihren schriftstellerischen Tätigkeiten engagierte Alcott sich, wie ihre Mutter, für Frauenrechte und für die Abschaffung der Sklaverei.

Nach ihrem Erfolg mit Little Women veröffentliche Alcott noch zwei weitere Bücher über die March Familie: Little Men und Jo’s Boys, welche auf den Erlebnissen mit ihren Neffen basierten. Auch ihre weiteren Romane und Erzählungen folgten dem Stil von Little Women und fanden weithin großen Anklang. Doch durch die Behandlung mit Quecksilber seit ihrer Typhus Erkrankung (damals wusste man noch nicht, dass Quecksilber giftig ist) verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand zunehmen, was Alcott jedoch nicht davon abhielt, bis an ihr Lebensende sich voll und ganz dem Schreiben zu widmen. Am März 1888 starb Louisa May Alcott schließlich an einem Schlaganfall im Alter von 55 Jahren.

Louisa May Alcotts Signatur

Little Women rund um die Welt

Schließen möchte ich diesen wieder sehr umfangreichen (sorry bei Klassikern kann ich nicht anders) Beitrag, auf die für die Classic Times schon zur Tradition gewordenen Art und Weise, nämlich indem ich euch einen Ausblick darauf zeige, in wie vielen Sprachen Little Women übersetzt wurde und was für tolle Cover manche Länder haben.

Wie immer erfahrt ihr das Herkunftsland (oder die Sprache, falls ich das genaue Land nicht genau ermitteln konnte), indem ihr mit der Maus kurz über dem Cover stehen bleibt. Auf die gleiche Weise erfahrt ihr auch welche Cover ich am besten finde, denn diese sind mit einem ♥ markiert. Und mit einem Klick auf das Cover, könnt ihr es euch in Originalgröße anschauen.

Na, wie gefallen euch die Cover? Welche Länder beneidet ihr um ihre Ausgaben, welche hatten in euren Augen nicht so viel Glück? Ich persönlich finde es ja sehr erstaunlich, dass Brasilien offenbar einen Narren an Little Women gefressen hat, oder zumindest habe ich in keinem anderen Land (englischsprachige ausgenommen) so viele Ausgaben gefunden. Ein Special Mention geht noch raus an diese portugiesische Adaption mit Hasen, sind die nicht niedlich?

Ansonsten freue ich mich über jeden*r Leser*in, die bis an diese Stelle mitgelesen hat. Ich hoffe, euch hat der Beitrag trotz des Umfangs gefallen. Ich würde mich auf alle Fälle über ein paar Worte des Feedbacks in den Kommentaren freuen 😊