Buchinfo

Fischer Sauerländer || Orig. The Toll || 3/3 || 608 Seiten
Et.: 27.11.19 || Übersetzer: Pauline Kurbasik, Kristian Lutze || 978-3-7373-5508-7
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(Verlagstext, Achtung Band 3: Spoiler!)
Drei Jahre sind vergangen, seit mit Scythe Goddard ein Scythe der neuen Ordnung die Macht ergriffen hat, und seit der Thunderhead verstummt ist – für alle Menschen, bis auf Grayson Tolliver. Gibt es Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Citra und Rowan und auf ein wirkliches Happy End in der scheinbar perfekten Welt?

Miss Pageturner Rezension Überschrift Coververgleich.

Im Grunde kann ich mich hier nur wiederholen. Weiterhin finde ich das neue Design, bez. das Original wesentlich schöner, künstlerischer und kreativer, ich liebe die Cover sehr. Der einzige Grund, warum meine im Regal trotzdem die alten Cover haben ist, dass deren Rücken, metallisch glänzend, im Regal besser aussehen, das ist aber auch wirklich der einzige Grund.

Die Coverillustration vom Original bez. der dt. TB Ausgabe stammt von Kevin Tong.

Miss Pageturner Rezension Überschrift Meine Meinung zum Buch.
(Achtung: Dies ist eine Rezension zu einer Reihenfortsetzung. Ich versuche Spoiler zu Vorgängerbände zu vermeiden, kann aber nicht garantieren, dass es mir immer vollständig gelingt.)  
 
Da ist er also, der finale Band der Scythe Trilogie. Gut, dass ich die Reihe erst begann, als schon alle Bände erhältlich waren, denn nach diesen mega-fiesem Cliffhanger aus band zwei, musste ich sofort weiterlesen und hab gleich am nächsten Tag das Buch gekauft, doch hat sich das auch gelohnt?
 

Die Tonisten band 3, äh, Scythe Band 3, oder?

Wie bereits zu erwarten, spielt der Finalband deutlich später, um genau zu sein ganze drei Jahre später, als der Vorgänger. Goddard hat als High Blade von MidMerica seine Macht weiter ausgebaut und greift nun nach der Herrschaft über das gesamte weltweite Scythetum, natürlich immer unter dem Deckmantel, nur das Beste für die Menschheit zu wollen, klar diese Lügensuppe kennen wir ja schon, trotzdem war ich auch hier wieder erstaunt, wie viel Antipathie ich einem Buchcharakter entgegenbringen kann. Der Antagonist war also in Position, Zeit für unsere Helden.
 
Denn natürlich brannte ich darauf Citra und Rowan wiederzusehen (und von Goddards dämlichen Gesicht zu lesen, wenn er erfährt, dass sie noch leben, höhö). Ich stellte mir den Finalband so vor, dass CItra und Rowan, alle List und Tücke aufbringen müssen, Pläne schmieden und  Verbündete sammeln, um Goddard und den Scythe der neuen Ordnung entgegenzutreten. Zu meiner größten Enttäuschung passiert davon aber nicht viel. Im Gegenteil, die beiden Charaktere, mit denen wir über zwei Bände mitgefiebert und mitgelitten haben, rutschen in diesem Buch leider ins Abseits. Stattdessen stehen Greyson und die Tonisten im Fokus. Das hätte man sich zwar vielleicht mit Blick auf den englischen Titel denken können und warf wieder einmal eine Reihe interessanter gesellschafts- und auch religions- und sektenkritische Fragen auf, trotzdem konnte mich das nicht ganz mit dem Herabstufen meiner Lieblingscharaktere zu Nebenfiguren, versöhnen. Besonders Rowan trifft es hart, Spoiler: der kaum, dass er wieder frei ist, zack auch schon wieder von Goddard gefangen genommen wird. Hier kann man wirklich seufzen: Ja, schon wieder! Man hat fast das Gefühl, dass der Autor nicht mehr recht wusste, was er mit diesem Charakter machen soll und ihn deswegen bis zum Finale “parkt”
 
Aus diesem Grund, war ich die erste Hälfte des Buches doch etwas verstimmt, zumal ich die Tonisten von Anfang an nicht besonders mochte und sie mir mit der Zeit auch nicht wirklich sympathischer wurden. Die kurzen Zwischenpassagen der zukünftigen Tonisten, die die Ereignisse aus diesem Buch analysieren, waren dagegen ein genialer Schachzug des Autors und zeigen überdeutlich, wie Historie und Geschichte gemacht werden und sich Legenden und Mythen bilden, herrlich.
 
Das klingt jetzt alles nach ziemlich viel Gemecker und ich muss gestehen auch mit der finalen Lösung bin ich nicht ganz zufrieden, da sie mir noch recht simpel erscheint. Nach dem, was ich bisher gelesen hatte, hatte ich vom Autor etwas Raffinierteres und Komplexeres erwartet, als diese naheliegendste Lösung. Trotzdem und das möchte ich betonen, habe ich auch diesen letzten band sehr gerne gelesen. Im Vergleich zu anderen Büchern und Reihen ist es immer noch sehr gut, anspruchsvoll in seiner Tiefgründigkeit und Analyse der Gesellschaft (Also für ein Jugendbuch) und weiterhin spannend und unterhaltsam. Der zweite Band war halt (entschuldigt die teeniehafte Aneinanderreihung von Adjektiven): super-mega-toll, ein richtiges Jahreshighlight und der dritte eben “nur noch” sehr gut. Meine, durch meine hohen Erwartungen verursachte Enttäuschung steht daher nicht ganz in Relation zur Bewertung, denn trotz meiner Kritikpunkte, ist Das Vermächtnis der Ältesten ein würdiges Finale, nur eben nicht das beste, das hätte sein können.
Miss Pageturner Rezension Überschrift Fazit zum Buch.

Ein würdiger Abschluss, einer der besten Jugendreihen, die ich je gelesen habe. Der Fokus auf die Tonisten und eine naheliegende Finalllösung machen es zwar nicht zum besten Finale, das die Reihe hätte haben können, lässt den Leser aber dennoch mit einem zufriedenen Gefühl zurück.

Miss Pageturner Rezension Bewertung Skala: fünf von sechs Punkte.
Miss Pageturner Rezension Überschrift Andere Meinungen zum Buch.